J.I. Alfjorow: Ein Erfolg von «Skolkowo» ist möglich, wenn man die Entwicklung der Wissenschaften im Lande voranbringt |
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Aktuell existiert für unser Land keine wichtigere Aufgabe, als die Wiedergeburt der Hochtechnologie- Bereiche der Industrie, welche auf modernen wissenschaftlichen und technologischen Forschungen basieren! Grundsätzlich gesagt ist es eine Frage von Leben und Tod unsers Landes - entweder wir können tatsächlich wieder zur Gruppe der führenden entwickelten Länder aufschließen, oder uns erwartet das Schicksal einer Kolonie, die vorläufig noch reich an Naturressourcen ist. Der Zerfall der Sowjetunion war für uns eine gewaltige politische und ethische, aber hauptsächlich eine wirtschaftliche Tragödie. Indem man das Land in 15 sogenannte unabhängige Staaten aufteilte ( die Mehrzahl kann man tatsächlich so nennen, weil von denen fast nichts abhängt) und indem man fast in allen, höchstens mit Ausnahme von Weißrussland, eine räuberische Privatisierung durchführte und praktisch alle Hochtechnologie- Bereiche der Industrie vernichtete, führten wir unsere Länder, darunter auch die bzgl. Wissenschaft und Technologie am weitesten entwickelte Russische Föderation, in die Kategorie der rückständigen Entwicklungsländer. Bei den modernen Naturwissenschaften, und was besonders wichtig ist , bei den modernen Technologien haben wir einfach ein Viertel-Jahrhundert verloren. Die letzte These ist sehr einfach am Beispiel der Halbleiterelektronik, der Grundlage der modernen Informations- Technologien und somit der modernen Informations-Gesellschaft zu erläutern. Mitte der achtziger Jahre war sowohl bei uns, als auch im Ausland die technologische Strukturbreite der integrierten Schaltkreisen ( Chips) 0,8–1,0 µm, dabei wurde uns nichts verkauft, wir schufen alles selbst. Heute ist die Strukturbreite in den entwickelten Ländern in der Massenproduktion 0,09 µm (90 nm), in China, Israel, Japan, Südkorea und Taiwan 65nm und sogar 45 nm und in den USA schon 32 nm. Wir hingegen führen im besten und beinahe einzigen Werk, was nach der Zerschlagung am Leben geblieben ist, dem Unternehmen "Mikrometer" in Selenograd, gerade erst die von Frankreich gekaufte 180 nm- Technologie ein. Der Fortschritt und die
vom
Präsidenten des Landes D.A.Medwedew
erklärte Modernisierung sind nur unter
der Bedingung der maximalen
Nutzung und der Entwicklung des wissenschaftlichen Potentials
unseres
Landes möglich. Deshalb kann man die
Kampagne, die bei uns
schon seit
mehr 20 Jahren
gegen die Russische Akademie der
Wissenschaften und die Entgegenstellung
der Hochschul- und akademischen Wissenschaft geführt
wird, nur als Dummheit
oder auch als etwas noch Schlimmeres
verstehen. Diese Diskussion
trägt rein politischen Charakter, und hier
ist es
sehr passend, den chinesischen
Führer vom
Ende der 70er
Jahre Den Zjaopin
zu zitieren-
es ist nicht wichtig,
welche Farbe der Kater
hat, schwarz oder
weiß
. Ein
gute Kater ist der,
der viele
Mäuse fängt. Heute fängt in den
wissenschaftlichen Forschungen die Russische Akademie der Wissenschaften die
Mäuse viel besser, als die Hochschulen oder die Fach-Institute
der ehemaligen industriellen
Ministerien, die durch die Aktionen
von
zerschlagenen Je.Gajdar und B.Saltykow
zerschlagen wurden. Natürlich
hat das Projekt des
innovativen Zentrums "Skolkowo" (siehe
Wikipedia
Skolkowo d.Ü.) sehr
großes
Interesse erweckt. Es wurde vom
Staatsoberhaupt
selbst vorgeschlagen.
Sofort nach seiner Veröffentlichung
erschien zu diesem Projekt
eine
Masse
von
Publikationen, die es mit dem
"Silicon valley"
in die USA vergleichen. Ich möchte sofort einschränken, dass der Vergleich mit dem "Silicon valley" natürlich vor allem symbolisch ist , aber nicht nur … Ich werde mich sehr kurz fassen, die Geschichte des Entstehens des Silicon valley zu erzählen – des Epizentrums der Halbleiterindustrie in Kalifornien, an der entgegengesetzten Küste von den Staaten New Jersey, New York und Massachusetts, wo der Transistor erfunden wurde und wo die Haupt-Technologien für Halbleiter- und andere neue Technologien entwickelt wurden.
Warum ist das
Silicon valley
südlich von San Francisco, und nicht in New Jersey oder im Raum New York und
Bostons entstanden, wo auch schon
das
Massachusetts Institute of Technology
mit seinem berühmten Strahlungslabor, die führenden Gesellschaften
wie
Bell Telephon, General
Electric, IBM, RCA über mächtige Forschungszentren
verfügend, wo auch die
grundlegenden Forschungen aktiv geführt wurden, die nicht selten
mit
Nobelpreisen anerkannt wurden,
was
nicht unwesentlich ist, die
grundsätzlich neue Technologien
gebaren. Häufig
wird
als Schöpfer des Silicon valley
der
Professors der Stanford-
Universität und Dekan der
ingenieurtechnischen
Fakultät Frederick Terman genannt,
der
tatsächlich
viel für die Heranziehung vieler
Firmen
dorthin
und die Bildungen guter
Bedingungen für die Elektronikindustrie
leistete.
Nicht zufällig wird William B. Shockley als Moses des Silicon Valley gesehen. In den fünfziger Jahren hatte William B. Shockley eine riesige Popularität in der wissenschaftlichen und ingenieurtechnischen Halbleiter- Branche. Seine Monografie ""Elektronen und die Löcher in den Halbleitern (Shockley electrons and holes in semiconductors), übersetzt ins Russische 1954 unter dem Titel «Elektronische Halbleiter», war Standardwerk auf beiden Seiten des Atlantik. Ich erinnere mich, wie mein alter Freund, der Schüler Bardeens, Professor der Illinoy Universität, einer der Pioniere und Gründer der Halbleiter-Optoelektronik Nick Kolonjak mir sagte, dass er, wenn er von einem sinkenden Schiff nur ein Buch mitnehmen könnte – er hätte das Buch Shockleys .. genommen. Letztendlich war Shockley der Leiter der wissenschaftlichen Forschungen bei "Bell Telefon", die zur Erfindung des Transistors führten. Aber er unterschied sich , obwohl nicht ohne Grund , durch ein riesiges Selbstwertgefühl, war Diktator in der Arbeit, erkannte nur die Arbeiten an, die nach seinem Hinweis und seinen Ideen geführt wurden. Nach der Erfindung des Transistors fing die Gruppe an zu zerfallen, als Erster ging 1951 John Bardeen, der Einzige, der später in der Geschichte der Physik zweimal den Nobelpreis erhielt. Er erhielt den zweiten Preis 1972 für die Schaffung der Theorie der Supraleitung . In 1954 hat Shockley "Bell Telefon" verlassen. Nachdem er ein Jahr in Washington als Leiter der Berater-Gruppe des vereinigten Komitees der Chefs der Stäbe der US-Armee für perspektivische Waffen-Systeme gedient hatte, entscheidet Shockley im April 1955, dass die Zeit reif ist, seine Ideen zur Organisation von neuen Gesellschaften auf dem Gebiet der Spitzentechnologien zu verwirklichen. Was waren das für die Ideen ? Shockley meinte, dass die Entdecker der neuen Prinzipien, die Schöpfer der neuen Technologien, d.h. die Schöpfer, und vor allem er selbst, äußerst unbedeutend im Vergleich zu jenem Beitrag belohnt sind, den sie beigetragen haben. In diesem Zusammenhang hat er die Gründe in einer Reihe von den Vorträgen bei den Konferenzen und den Symposien dargelegt und fasste sie im Artikel "die Statistik der individuellen Variationen der Produktivität in den Forschungslaboren" zusammen, veröffentlicht in 1957 . Ende August 1955 traf er sich mit seinem alten Freund aus Studenten-Zeiten im Kalifornischen Technologischen Institut Arnold Bekman, der zu dieser Zeit nicht nur ein guter Chemiker war, sondern auch ein erfolgreicher Geschäftsmann. Mitte der fünfziger Jahre zählte seine Gesellschaft "Bekman Instruments» mehr als 2000 Mitarbeiter in den USA, Kanada und der BRD, und hatte sich auf die Entwicklung und Produktion analytischer Ausrüstung für die Kontrolle industrieller Prozesse spezialisiert. Ein Ergebnis dieser Treffen war die Bildung der neuen Gesellschaft « Shockley Transistor Vereinigung " zum Jahresende dank der Finanzunterstützung A.Bekmans in Palo-alto, den Shockley noch aus Teenager- Zeiten gut kannte. Er wird der Präsident der Gesellschaft und
Direktor von «Shockley Halbleiterlaboratorien». Shockley warb für sein
Unternehmen eine große Gruppe von jungen, sehr talentierten Fachkräfte an. Obwohl
es ihm nicht gelang, aus dem Forschungszentrum "Bell Telefon" Leute zu gewinnen,
da es so war, wie I. Ross , von 1979 bis 1991 Präsident von "Bell Laboratories"
, bemerkte : «wir kannten ihn viel zu gut ». Aber dort, wo man ihn persönlich
nicht kannte, war es unmöglich, die Einladung "der wichtigsten Person in der
Halbleiterelektronik" abzulehnen. So sind zusammen mit Shockley in der Nähe von
Stanford Leute wie Gordon Moor, Robert Noyce, Jack Chorny, Jay Last und andere erschienen.
Der Erfolg des Silicon valley wurde dank des technologischen Durchbruchs, der von Skockley nach Kalifornien gebrachten talentierten Mannschaft von Ingenieuren und Forschern erreicht, die die Führung der sich stürmisch entwickelnden Halbleiterindustrie gewährleistenten, was revolutionäre Veränderungen in der Wirtschaft und der Gesellschaft mit sich brachte. Schon 1970 gab es im Silikon- Tal 43 und 1985 schon 126 Halbleiter- Unternehmen. Natürlich spielten an der stürmischen Entwicklung der Halbleiter- und insgesamt der Informationstechnologie die kalifornischen Universitäten sowohl bei der Kaderausbildung, als auch in der Bildung eines schöpferischen Forschungs- und Unternehmerklimas eine riesige Rolle. Ich möchte nur erwähnen, dass an drei Hochschulen, der Stanford- Universität, der Kalifornischen Universität in Berkeley und dem Kalifornischen technologischen Institut in Pasadena insgesamt 44 Professoren als Nobelpreisträger auf verschiedenen Gebieten der Wissenschaft geehrt wurden. Die Rolle des Staates bei diesem "Projekt", wie es heute üblich ist zu sagen, bestand vor allem darin, dass vom Pentagon und des NASA die Forschungen, die Entwicklungen und die Produktion auf ihrer Grundlage bestellt (angefordert) wurden. Zwei militärische Prioritätsprogramme haben dabei die entscheidende Rolle gespielt: die Vorbereitung des Flugs des Raumschiffes "Apollo" auf den Mond und die Entwicklung der Rakete "Minutman". Die Nutzung der Si-Chips in diesen Programmen wurde der Start ihrer breiten kommerziellen Anwendung. |
Nun zum sowjetischen "Silizium Tal" . |
Die Bedeutung der Erfindung des Punkttransistors 1947 und dann des Germanium-Transistors mit p-n Übergang 1951–1952 und danach auf Silizium- Basis wurden bei uns im Land sofort erkannt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Erfindung des Transistors in unserem Land erfolgt wäre, zum Beispiel im Leningrader Physikalisch-technischen Institut (ЛФТИ), wo noch in den Vorkriegsjahren die Grundlagen der Physik der Halbleiter gelegt worden waren, die neuen Effekte entdeckt und die Theorie entwickelt wurde , ohne die die Erfindung des Transistors unmöglich wäre, wenn nicht die Mobilisierung aller Ressourcen, darunter auch der wichtigen Personalressourcen, auf das Atom- Problem erfolgt wäre, was auch John Bardeen in seiner Nobelvorlesung angemerkt hat. 1949 wurden experimentale Punkttransistoren sowohl im Forschungsinstitut "160" (Frjasino) und im ЛФТИ (Leningrader Physikalisch-technisches Institut LFTI) geschaffen und bis zum Jahresende in der Serienfertigung überführt. Somit wurde 1949 ein Jahr des Anfanges der Serienfertigung der Punkttransistoren sowohl in den USA, als auch in der UdSSR.
Transistoren mit p-n- Übergängen wurden bei uns 1953 im LFTI,
im FIANE (ФИАНЕ) und
im Institut des AM A. I. Berg des Verteidigungsministeriums realisiert,
und das Leningrader Werk «Svetlana
» («Светлана») begann schon 1955 mit ihrer
Industrieproduktion. Die modernen Informationstechnologien stützen sich auf zwei materiellen Komponenten: die Silizium-Chips und die Halbleiter- Heterostrukturen ( Heterojunction (engl) ; siehe dazu Heterostruktur) . Gerade die Heterostrukturen – «die vom Menschen gemachten Kristalle " - wie der japanische Physiker Leo Essaki sich bildhaft ausdrückte- haben das Entstehen und den Fortschritt der Mobilfunk- Telefonie, Satellitenverbindungen, der opto- elektronischen Kommunikation und der LED-Beleuchtung bestimmt. Die gesamte moderne Photonik, die schnelle Elektronik, in bedeutendem Grade «die Sonnen Energetik» und die wirksame Energieökonomie funktionieren auf ihrer Grundlage.
Im Unterschied zu den Chips waren wir auf diesem Gebiet die Pioniere und die
Schöpfer des wissenschaftlichen Fundamentes und der Grundlagen der Technologie
und nicht die Amerikaner. Die erste industrielle Versuchs- Produktion von
Lasern, von Leuchtdioden, und von Sonnen- Batterien auf Heterostruktur- Basis
existierte bei uns früher als im Ausland.
Die Blütezeit
der praktischen,
großangelegten industriellen Anwendung der Heterostrukturen
fiel jedoch schon auf die Jahre "der Reformen", also des
Zerfalls
der UdSSR und aller seiner Hochtechnologiezweige der Wirtschaft . Wahrscheinlich lohnt es sich, sich an William B. Shockley und die Geburt des Silizium- Tales zu erinnern. Die Schöpfer der neuen Technologien müssen belohnt werden, wirkungsvoll und in großem Maßstab! Wahrscheinlich muss man für die Lösung der Aufgabe der Modernisierung unseres Landes auch solche Stimuli wirksam anwenden. Wahrscheinlich, es ist aber leichter, das im wieder geschaffenen Zentrum zu machen und damit zu beginnen, die gesetzlich Basis dazu vorzubereiten.
Wahrscheinlich
muss eine natürliche
Komponente eines
solchen Zentrums
eine
Technologische Universität eines
neuen Typs sein–
die innovativen Fachkräfte ausbildet.
Wahrscheinlich müssen
die vom
Präsidenten des Landes
D.A.Medwedewym bestimmten Hauptrichtungen der technologischen Modernisierung des
Landes, wie Energieeffektivität und
Energie-Ökonomie,
Informationstechnologien; biomedizinische, nukleare und kosmische Technologien
zu den
Hauptrichtungen
der wissenschaftlich-technologischen Entwicklung des neuen Zentrums werden.
Wahrscheinlich ist
dieses neue Zentrum vor allem
nicht so sehr ein
neuer
Standtort,
sondern eine
neue Ideologie,
und dann ist
der gegenseitige Einfluss und die
Entwicklung sowohl des
neuen,
als auch der alten Zentren ein
ganz natürlicher
Prozess!
Als mir vorgeschlagen wurde,
den Co-Vorsitz des
Wissenschaftlichen
Beirates des Fonds
"Skolkowo" ["Сколково"] zu
übernehmen, habe ich fast ohne zu zögern zugestimmt, gerade
infolge der obengenannten so zahlreichen Annahmen – "wahrscheinlich". Als meinem Kollegen, den ausländischen Co-Vorsitzen, habe ich den Professor der Stanford- Universität Roger Kornberg vorgeschlagen, einen hervorragenden Biochemiker, der in einer einzigartigen Familie aufwuchs. Sein Vater Arthur Kornberg erhielt 1959 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin nach der Entdeckung der Mechanismen der biologischen Synthese ( RNA-Synthese/ Transkription) der Ribonuklein- Säuren (RNA) und Desoxyribonukleinsäure (DNS, englisch DNA). Arthur Kornberg erlebte auch die Ehrung seines Sohnes mit dem Nobelpreis , der ihn 2006 für Chemie bekam, nach dem Studium der molekularen Grundlagen der Eukaryoten -Transkriptionen.
Nach der
Abstimmung
unserer Kandidaten
des Wissenschaftlichen
Beirates mit
dem Präsident
unseres
Landes D.A.Medwedew
gelang
es, eine
sehr befriedigende Zusammensetzung
dieses
Beirates zu
erreichen,
in dem neben hervorragenden russischen Gelehrten 40 %
durch die
größten ausländischen Fachleute
vertreten sind. Von Anfang an waren auch Zweifel. Und wenn das alles nur PR und eine neue Weise ist, die vom Staat bereitgestellten Mittel "zu zersägen"? Im neuen Gesetz über "Skolkowo" beziehen sich Privilegien und Vorrechte auf das Territorium(Standort) und nicht auf den Charakter der Arbeiten, der Status eines Teilnehmers an einem Forschungsprojektes wird ohne Rücksicht auf die Meinung des Wissenschaftlichen Beirates zuerkannt. Die Entwicklung des Projektes erfolgte nicht nur ohne Teilnahme unseres Rates, sondern auch ohne Überlassung termingemäßer aktueller Informationen. Und letztlich, die obersten Körperschaften der Verwaltung des Projektes "Skolkowo" – das Kuratorium und der Fonds- Rat "Сколково" – kamen nicht nur ohne uns , die Co- Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirates (WBR ; "НКС" ) aus, sondern überhaupt ohne hochqualifizierte und tatsächlich mitarbeitende Wissenschaftler. Die einzige Ausnahme: ins Kuratorium ist Ju.S.Ossipow einbezogen, der Präsident der AdW, aber auch das ist der Tribut an sein Amt. Wie kann ich mich hier nicht zu erinnern, dass mir einer der am meisten geehrten Menschen im Lande, Akademiemitglied Je.M.Primakow nach meinem Einverständnis sagte, ein Co Vorsitzender des WBR zu werden:« Jores, sie verwenden dich einfach wie eine Dekoration ». Historische Parallelen sind immer riskant und bei weitem nicht immer haben sie Sinn. Aber wir sollten uns an einige Ereignisse aus der Geschichte unseres Landes immerhin erinnern. Der Bürgerkrieg hatte geendet, das Land lag in Trümmern, die Modernisierung des Landes war äußerst notwendig. Es wurde das neue Staats- Organ geboren, das an der Wiedergeburt und der Entwicklung des Landes eine riesige und unbedingt positive Rolle spielte –die Staatliche Plankommission ( GOSPLAN; Госплан) . W. I.Lenin wurde berichtet, es gäbe zwei Kandidaturen auf den Posten des Vorsitzenden von GOSPLAN: ein hervorragender, sehr begabte Verwalter Pjatakow und der Gelehrte mit großen Erfahrung und Wissen, Akademiemitglied Krschischanowski. Die Antwort Wladimir Iljitschs: «Vorsitzender soll der Wissenschaftler werden , und der hervorragende Verwalter wird bei ihm Stellvertreter». Und schon bald wurde durch GOSPLAN, von Krschischanowski geleitet, eines der mächtigsten russischen innovativen Projekte geboren, die das Antlitz des Landes änderten – der Plan ГОЭЛРО ( Elektrifizierung Russlands).
Nach der Bombardierung
Hiroshimas am 6. August 1945 wurde
der politischen
Leitung unseres Landes klar, dass die Früchte des großen
Sieges über Deutschland sich
dank dem Monopol der
USA auf die atomaren Waffen verflüchtigen
können.
Mit
der Verordnung
des Verteidigungskomitees (GKO)
vom 20. August 1945
wurde der Maßstab unseres atomaren Projektes
ein
ganz anderer – er wurde das
innovative Hauptprojekt der UdSSR, das nicht nur die Waffenaufgaben
entschied. Das leitende Hauptorgan des Projektes,
das Spezial- Komitee,
hat der erste Vizepremierminister L.P.Berija geleitet,
der von allen anderen
Pflichten
entbunden wurde, und
ins Komitee wurde
der Vorsitzende
von GOSPLAN
N.M.Wosnessenskis, der
zweite Mann
in der
Partei und
Sekretär des ZK G.M.Malenkow, der hervorragende Organisator der
Verteidigungs-
Industrie B.L.Wannikows (auch befreit
von allen
anderen ausgeübten
Ämtern) und die
angesehensten
Physiker
I.W.Kurtschatow und P.L.Kapizas
berufen.
B.L.Wannikow und I.W.Kurtschatow wurden die Leiter des
wissenschaftlich-technischen
Rates (WTR) beim
Spezial- Komitee,
und keine Arbeit wurde ohne Empfehlung
des WTR
durchgeführt.
Für die Kaderausbildung
entstanden spezielle
Fakultäten in vielen Hochschulen des Landes , und
einen gewaltigen Beitrag hierfür
leistete das wieder geschaffene Moskauer
Physikalisch-technische Institut (MFTI)
.
Die ausländischen
Mitglieder des WBR,
die
das hohe Niveau der Wissenschaft und der
Bildung in Russland an den führenden Universitäten und der Russischen
Akademie der Wissenschaften
kennen, haben sich
einmütig
für
eine
Revision der
Konzeption der Schaffung der Technologischen Universität "Сколково"
ausgesprochen. Es wurde
daraufhin
eine neue Konzeption
vorgeschlagen, die sich
am MFTI (МФТИ), der Akademischen Universität und anderen führenden
russischen und ausländischen Hochschulen
als
Beispiel
orientiert
.
Der Erfolg des Projektes
"Skolkowo" kann erreicht
werden,
wenn die Wissenschaft bei uns im Land
sich
wieder zu entwickeln
beginnt
,
und dabei
das ganze existierende
Potential, und vor allem
das
der Russischen Akademie
der Wissenschaften eingesetzt
wird. Wir werden uns
erinnern, noch 1946 wurde
der Lohn für alle Wissenschaftler, und nicht nur
die
im
Atomprojekt beschäftigten,
deutlich
erhöht.
Ein
junger
Kandidat der Wissenschaften
(Dr.) hatte
das gleiche
Gehalt, wie auch das
persönliche Gehalt
des Betriebsdirektors. «Jeder Staat erobert seine Unabhängigkeit dadurch, dass er Neues , Eigenes in die gemeinsame Schatzkammer der Zivilisation einbringt. Wenn das nicht geschieht, so wird er einer Kolonialisierung unterzogen werden» – das sagte in seiner Jubiläumsvorlesung im College de France am 5. Mai 1950 der große Gelehrte, Bürger und Kommunist Frédéric Joliot-Curie .
Schores Alfjorow
(Жорес АЛФЁРОВ),
Originaltext : Copyright © 2011 Учреждение Российской академии наук Санкт-Петербургский Академический Университет Научно-образовательный центр нанотехнологий РАН Mehr über den Autor siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Alfjorow) , in russisch : Алферов Жорес Иванович (J.I. Alfjorow) |