Ab Anfang 1968 bekundeten die wissenschaftlichen und industriellen Organisationen der Länder der sozialistischen Gemeinschaft Bulgarien , Ungarn , der DDR, Polen und der Tschechoslowakei ihr Interesse an den Untersuchungen, die in der UdSSR zu einer unifizierten Reihe von EDVA durchgeführt wurden. Es wurde die Möglichkeit und Zweckmäßigkeit der Vereinigung der Kräfte bei der Schaffung von Mitteln der RT untersucht. Besondere Aktivität am Integrationsprozess zeigte der Stellvertreter des Vorsitzenden der Regierung der VRB Prof. Ivan Popov. Er war der Meinung, dass die Entwicklung und Lieferung von Mitteln der RT die beste Methode ist, für die Warenlieferungen der UdSSR an die VRB zu bezahlen. In unterschiedlichem Grade hofften darauf auch die Leiter der anderen RGW- Länder. Als hemmender Faktor für diese Länder traten das unterschiedliche Niveau der Entwicklung der RT in den einzelnen Ländern und ein bestimmtes Mißtrauen zur technischen Politik der Spitzen der UdSSR- Industrie, wobei sie durch ihre Teilnahme eine wirtschaftliche Benachteiligung befürchteten. Nach langwierigen Konsultationen , Beratungen und Abstimmungen wurde Anfang 1969 die mehrseitige Vereinbarung über Zusammenarbeit bei der Schaffung , Produktion und Anwendung von Mitteln der RT unterzeichnet. In dem Mehrseitigen Regierungsabkommen war die Aufgabe formuliert, ein Einheitssystem der EDVA (ESER ) der Länder der sozialistischen Gemeinschaft zu entwickeln. Durch dieses Abkommen wurde die Mehrseitige Regierungskommission für Rechentechnik (MRK RT ) auf dem Niveau von Ministern unter Vorsitz eines ständigen Vorsitzenden - eines Stellvertreters des Vorsitzenden der Staatlichen Plankommission der UdSSR ( GOSPLAN) gebildet. Als Arbeitsorgane wurden der Ökonomische Rat und der Rat der Chefkonstrukteure (RCK) unter Leitung eines Generalkonstrukteurs, der von der UdSSR benannt wurde, gebildet. Zwecks Ausführung der Funktionen eines Sekretariats bei der MRK RT wurde ein Koordinierungszentrum gebildet, in dem ständige Delegierte aller Teilnehmerländer arbeiteten. Das Koordinierungszentrum befand sich in Moskau und wurde durch einen Direktor, einem Vertreter der UdSSR geleitet.
Im RCK arbeiteten Chefkonstrukteure, welche von den Teilnehmerländern benannt wurden. Der Generalkonstrukteur war gleichzeitig Chefkonstrukteur des sowjetischen nationalen Teiles . Die Materialien zur Erörterung und Bestätigung auf den RCK -Tagungen wurden von mehreren Spezialistensektionen vorbereitet, in jeder Sektion arbeiteten Vertreter aller Teilnehmerländer. Alle Sektionen wurden durch Vertreter der UdSSR geleitet und führten, wie auch der RCK, ihre Beratungen nach Notwendigkeit durch. Die Leiter der Spezialistensektionen arbeiteten full-time und waren das Hauptinstrument des Generalkonstrukteurs für die Durchführung der technischen Politik. Fragen der gegenseitigen Lieferungen und der Preispolitik wurden im Ökonomischen Rat behandelt. Die Tagung der MRK RT wurde turnusmäßig jährlich jeweils in einem Teilnehmerland durchgeführt. Der RCK traf sich, mit Ausnahme der ersten Jahre, ebenfalls jährlich in Moskau, die Spezialistensektionen tagten in verschiednen Ländern, aber vorrangig in Moskau und arbeiteten fast ununterbrochen. Ab 1969 bis Mitte der 80ger Jahre ( Beginn der Perestroika) funktionierte dieses System der Projektleitung ausreichend effektiv und wurde ständig vervollkommnet. So wurde 1974 im Zusammenhang mit dem Beginn der Arbeiten am System der Kleinrechner der RCK für das System der Kleinrechner (RCK SKR) gebildet, etwas später erfolgte die Gründung des Rates für Anwendung der Mittel der RT ( RA MRT) und des Rates für Komplexen Kundendienst ( SKO RT). Anfang der 80ger Jahre wurde der Rat der Chefkonstrukteure für Personalcomputer gegründet. (RCK PC ).1) In der ersten Hälfte der 70ger Jahre schlossen sich Rumänien und Kuba der mehrseitigen Regierungsvereinbarung an.
Zum nationalen UdSSR-Teil der MRK gehörten die stellv. Minister N.V. Gorschkov, G.I. Kavalerov, der Stellvertreter des Vorsitzenden von GOSPLAN V.V. Schildin, der Abteilungsleiter von GOSPLAN P.L. Aschastin. An den Tagungen der MRK RT nahm ständig der stellv . Vorsitzende der Militär- Industriekommission beim Ministerrat der UdSSR L.I. Gorschkov teil. Ab 1969 bis 1982 war der Stellvertreter von GOSPLAN M.E. Rakowskij der ständige Vorsitzende der MRK RT, unter seiner Führung erfolgte praktisch der gesamte Aufbau der Arbeitsmechanismen der MRK . Später nahmen Ja. P. Rjabov, Ju.D. Masljukov und N.V. Gorschkov diese Funktion wahr. Generalkonstrukteure des RCK ESER waren von 1968 bis 1969- S.A. Krutovskich, von 1970 bis 1977- А. М. Larionov und ab 1977 V.V. Prschijalkovskij. Zu Beginn der Arbeiten zum ESER hatten die Teilnehmerländer verschiedene technische Niveau und und gingen mit unterschiedlicher Orientierung an die Entwicklung der Rechentechnik heran. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßig, die Übersicht der zum ESER durchgeführten Arbeiten für jedes Land getrennt durchzuführen. Kuba und Rumänien nahmen an der Schaffung von technischen oder programmtechnischen Mitteln des ESER nicht teil, obwohl sie an den Tagungen des RCK ESER teilnahmen. Die Hauptarbeiten am ESER wurden in Bulgarien, Ungarn, der DDR, Polen, der UdSSR und der CSSR durchgeführt. Volksrepublik Bulgarien (VRB)Als Beginn der Entwicklung der Rechentechnik in der VRB wird die Entwicklung des ersten Digitalrechners "Vitosha" im Jahre 1953 im Mathematischen Institut der Bulgarischen AdW betrachtet.
1965 begann die Serienproduktion der elektronischen Tischrechenmaschine "Elka" , ein Jahr später der EDVA Facom 230-30 in Lizenz der japanischen Firma Fujitsu. "Die Produktion dieser EDVA erfolgte bis 1971, als sie im Zusammenhang mit der Einführung der EDVA EC 1020 eingestellt wurde. In den Verhandlungen um die Schaffung der MRK RT zeigte der Stellvertreter des Minsiterrates der VRB Ivan Popov große Aktivität , der mit großen Liefervolumina auf den sowjetischen Markt rechnete. Nach Unterzeichnung des Mehrseitigen Regierungsabkommens und der Schaffung der MRK RT begann im Jahre 1969 in der VRB der Bau von 12 modernen Produktionsbetrieben zur Fertigung von Baulelementen, Baugruppen und technischen Mitteln ( Geräten) des ESER. Gleichzeitig wurden 3 Institute für Projektierungs- und Entwicklungsarbeiten organisiert . Alle diese Betriebe wurden im Rahmen des Ministeriums für Elektronik und Elektrotechnik geschaffen und eine Zeit später im Rahmen der Produktionsvereinigung "ISOT" zusammengefasst. Die Chefkonstrukteure der VRB im Rat der Chefkonstrukteure des ESER waren jeweils die Direktoren des Leitinstitutes für Rechentechnik (ZIIT) A. Angelov, Sch. Schelesov und B. Zonjev . Als Hauptrichtungen der Tätigkeit der bulgarischen Betriebe waren festgelegt:
Offiziell existierte die Information, daß die Modelle ЕС-1020, ЕС-1022, ЕС-1035 gemeinsam von der UdSSR und der VRB entwickelt wurden. Tatsächlich ( wegen der Unmöglichkeit, ein gemeinsames Kollektiv von Entwicklern zu bilden , die an einem Ort längerer Zeit zusammenarbeiten , wie das für eine Prozessorentwicklung nötig ist) wurde die Fertigungsdokumentation vom NII EVM entwickelt . Die bulgarische Seite (ZIIT) unterstützte die Arbeiten, indem sie die Dienstreisenden - Spezialisten des NIEVM unterbrachte und ihnen Informationen zum System IBM / 360 zugängig machte und Rechenzeit auf IBM /360- 25 zur Verfügung stellte. Die im NIEVM entwickelte Dokumentation wurde an das ZIIT übergeben und die Werke der VRB produzierten diie Modelle ЕС-1020 und ЕС-1022 und lieferten diese in die UdSSR und andere Länder des RGW. Eine total andere Situation bestand bei der Zusammenarbeit der UdSSR und VRB auf dem Gebiet der Magnetplatten- und Magnetbandspeicher. Nach dre ersten tatsächlich gemeinsamen Entwicklung des Magnetbandspeichers ЕС-5012 (1969–1971 ) nahem die gewachsenen Kollektive der bulgarischen Spezialisten eine der führenden Positionen bei der Schaffung von externen Speichern des ESER ein. Die in Sоfia, Plovdiw, Stara Sagora und anderen Städten gebauten und mit modernsten Import -Technologieausrüstungen ausgestatteten Betriebe deckten vollständig den Komplettierungsbedarf der ESER- Modelle der UdSSR, DDR, CSSR und UVR an Magnetband- und Magnetplattenspeichern , sowie an Datenaufbereitungsgeräten und Datenträgern. 2) Es wurden nacheinander die Plattenspeicher ЕС-5052, ЕС-5061, ЕС-5067, ЕС-5063 mit entsprechend 7,25, 29, 100 и 317 MByte Kapazität entwickelt und in die Teilnehmerländer geliefert. Die Magnetbandspeicher Е5012, ЕС-5002, ЕС-5003, ЕС-5004, mit Aufzeichnungsdichte von 32 und 64 Impulse/mm wurden in großen Serien in die UdSSR und die anderen Teilnehmerländer geliefert.2) Von 1970 bis 1975 stieg das Produktionsvolumen der VRB bei Rechentechnik auf mehr als das 10 -fache, wobei 80% der Geräte in die UdSSR und andere sozialistische Länder geliefert wurde. Bis zum Jahre 1980 wurde dieses Volumen noch einmal verdoppelt. und bis 1985 vervierfacht. Unter allen sozialistischen Staaten nahm die VRB im Zeitraum der Arbeit der MRK RT die größte Entwicklung ihrer Computerindustrie, wobei sie dafür auch die größten Investitionen tätigte.
Ungarische Volksrepublik (UVR)Der Beginn der Entwicklung der Rechentechnik in Ungarn war 1959 der Bau einer "M3" im Zentrum für Rechentechnik der AdW der UVR auf Basis sowjetischer Dokumentation . 1969 wurde im Zentralen Physikalischen Institut der AdW eine EDVA der zweiten Generation TPA 1001 entwickelt, das Werk für elektronische Messtechnik entwickelte den Rechner EMG 830. Beginnend ab 1969 erfolgte die Entwicklung der Rechentechnik der UVR in enger Kooperation mit den sozialistischen Ländern im Rahmen der MRK RT. Dabei spezialisierte sich die UVR im Wesentlichen auf die Fertigung kleiner EDVA , von Mitteln der Fernverarbeitung und der Datenübertragung. An der Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur ESER- Thematik nahmen mehr als 20 wissenschaftliche- technische Institute teil . Die Leitinstitution war das Institut für Koordinierung der Rechentechnik ( IKVT) . Der Chefkonstrukteur der UVR im ESER war ab 1969 ununterbrochen der Direktor des IKVT , Prof. S. Narai.
Die Arbeiten an den ESER- EDVA war im IKVT konzentriert. Da das Institut bis 1969 an der Maschine "Mitra15" nach französischer Lizenz arbeitete, bestand die UVR -Seite darauf, dass die EC 1010 - das erste UVR-Modell des ESER auf Basis von Mitra 15 entwickelt wurde, was dazu führte, dass nicht kompatibel zu den anderen Modellen der ESER- Reihe war. Nach der EC 1010 folgten die EC 1011 und EC 1012 , die eine gewisse Weiterentwicklung der EC 1010 waren. Vollständig kompatibel zum ESER war erst die EC 1015 , die Ende 1979 entwickelt wurde , sowie die EC 1016 aus der zweiten Hälfte der 80ger. Am Produktionsprogramm des ESER nahmen 6 ungarische Betrieb teil : Videoton, MOM , BRG, TERTA, VILATI, ORION. Sie alle gehörten zum Ministerium für Metallurgie und Maschinenbau. Von 1971 bis 1975 wuchs das Volumen an Mittel der RT in der UVR um mehr als das 10- fache, und bis 1980 wuchs die Produktion noch einmal um das 5-fache. In der UdSSR wurden entwickelt und produziert mehr als 30 Typen von ESER-Geräten, darunter neben den EDVA Festplattenspeicher ЕС-5060, Druckermechanismen ЕС-7184, Floppy- Disc- Speicher und Kassettenmagnetbandspeicher , der Datenmultiplexor ЕС-8410, Abonnentenpunkte( spezialisierte Terminals) ,Modems , Datenaufbereituingsgeräte auf Magnetkassettenbasis sowie Lochbandtechnik . Die Gerätetechnik , die in der uVR produziert wurde, hatte eine hohe Qualität und war in den Ländern der Gemeinschaft gefragt. Allerding war das Volumen der Lieferungen aus der UVR in die UdSSR relativ gering. Deutsche Demokratische RepublikEntwicklung und Produktion von Mitteln der Rechentechnik hatten in der DDR langjährige Tradition. Eine Hauptsäule basierte auf einem umfangreichen Sortiment mechanischer und elektromechanischer Büro- und Buchungsmaschinen an traditionellen Standorten in Sachsen und Thüringen. Technik dieser Klasse wurde in großen Stückzahlen mit typischen Technologien einer Großserie gefertigt. Mitte der 50ger Jahre begann eine intensive Modernisierung der vorrangig elektromechanischen Büro- und Buchungsmaschinen zunächst mit elektronischen Baugruppen, wie R12, ES 24, ASM 18, sowie der Bau von Kleinrechnern zur Datenverarbeitung auf Basis von Elektronenröhren. Derartige Büro- und Buchungsmaschinen existierten zu Beginn der 80-ger in der DDR noch in großer Zahl, aber auch in die UdSSR wurden z.B. mehr als 50 Tausend walzenprogrammierbare elektromechanische Buchungsmaschinen der Klasse A170, teilweise mit Elektronik- Zusatzgeräten exportiert. Die nächste Generation derartiger Technik, die mit modernen Mikroelektronik Bauelementen und Mikroprozessoren entwickelt wurden , waren dann in den 80ger Jahren Abonenntenpunkte, Mittel der Datenerfassung u.a. , die auch zur Nomenklatur des ESER und des SKR gehörten.
Eine zweite Hauptsäule waren Datenverarbeitungsmaschinen. Bereits Anfang der 50ger Jahre begannen Arbeiten an universellen Elektronenrechenmaschinen, die weitgehend parallel zur schnellen Entwicklung von Büro- und Buchungsmaschinen erfolgten. Erster programmierbarer elektronischer Digitalrechner war 1954 der Zeiss- Rechenautomat (ZRA 1) auf Basis der " Optik- Rechenmaschine (OPREMA )" im VEB Carl Zeiss Jena, sowie der Trommelspeicher-orientierte elektronische Rechenautomat D1 der Technischen Universität Dresden. Ab 1962 begann die Produktion von ersten volltransistorisierten Rechnern SER 2, SOEMTRON -385 ,TM-20 u.a. Eine neue Qualität der Entwicklung des Industriezweiges elektronische Rechentechnik begann in der DDR mit Gründung des "VEB Elektronische Rechenmaschinen" in Karl Marx- Stadt (ELREMA) im Mai 1957. Sie erfolgte durch einen DDR-Ministerratsbeschluss und hatte das Ziel , einen zentralen wissenschaftlichen Entwicklungsbetrieb und zentralen Koordinator zu bilden. Umfangreiche Kräfte der Volkswirtschaft wurden damit auf ein einheitliches Programm konzentriert. Erster wichtiger Schritt der EDVA Entwicklung durch ELREMA war der volltransisitorisierte Rechner "Robotron 300"(nach IBM Architektur) und eine Reihe dazugehöriger Fertigungstechnologien und Peripheriegeräte , insbesondere Ferritkern- und Magnetbandspeicher, Lochband- und Lochkatentechnik. Am Programm wirkten insgesamt 22 Betrieben unter Leitung des VEB RAFENA Radeberg, seine Produktion begann 1963/1964. Das Programm des Ministerrat der DDR vom Juli 1964 - "Maßnahmen zur Entwicklung, Einführung und Durchsetzung der maschinellen Datenverarbeitung in der DDR in den Jahren 1964 bis 1970" forcierte den weiteren Ausbau des Industriezweiges einschließlich des Aufbaus wichtiger Zulieferbetriebe und unterstützte die konzentrierte Anwendung der Robotron- EDVA in der Volkswirtschaft. Vor Beginn der ESER - Arbeiten lag auch die Entwicklung und Serien-Produktion des Rechners "R21". Die EDVA Robotron 21 war bereits nach IBM/360 - Architektur auf einer Hybrid-SK- Basis (KME3-) entwickelt worden, aber entsprach nicht den wichtigsten ESER- Konstruktionsstandards. Im Vorfeld der Gründung der MRK RT liefen intensive Arbeiten zur Weiterentwicklung der EDVA- Linie ( Konzeption "Robotron 400" )und es entstanden auch zweiseitige Arbeitskontakte zur UdSSR. 1968–1969 leisteten DDR-Spezialisten direkte Unterstützung zur Vorbereitung der Zusammenarbeit im Rahmen der MRK RT. Das Kombinat hatte Zugang zu IBM 360 - Rechnern und war ein konsequenter Verfechter der Nutzung der IBM/ 360- Architektur als Entwicklungs-Vorbild. Ein Schlüsselelement und Prüfstein für die Auswahl dieser Architektur war die Fähigkeit, eine eigene Version eines Operationssystems zu entwickeln, wozu aus einem generierten System mindestens auf Assemblerniveau der Quellcode gewonnen werden mußte. Die Gegner der IBM- Architektur in der UdSSR betrachteten diese Aufgabe in einem angemessen kurzen Zeitraum als unlösbar (siehe. Artikel "Семейство ЕС ЭВМ"). Dank der Unterstützung durch Robotron- Spezialisten gelang es aber relativ schnell, diese Aufgabe in der UdSSR zu lösen und dadurch eine eigene kompatible Version zu erhalten. Dank dessen wurde die Orientierung auf die IBM/360- Architektur von allen Teilnehmerländern der MRK angenommen. 1969 wurde der VEB Kombinat Robotron als Industrievereinigung für die Entwicklung und Produktion von Mitteln der Rechentechnik/ Datenverarbeitung gegründet. Durch Neubau mehrerer leistungsfähiger Betriebe im Raum Dresden und durch Eingliederung weiterer Betriebe konnte eine moderne Industrieplattform geschaffen werden. In dieser Phase besaß die Rechentechnik/ Datenverarbeitung in der DDR noch hohe politische Priorität und wurde vom damaligen Kandidaten des Politbüros der SED Günter Kleiber koordiniert , der auch bzgl. internationaler Kontakte zur UdSSR wirksam war. Ab Anfang der 70er Jahre sanken dann diese politischen Prioritäten deutlich. Bis 1978 erfolgten die ESER- Arbeiten und die ESER- Fertigung der Geräte der elektronischen Datenverarbeitung in den Betrieben und Einrichtung des Kombinates "Robotron" und der elektromechanischen Peripheriegeräte in den Betrieben des Kombinates "Zentronik". 1978 erfolgte dann die Vereinigung aller Betrieb und Einrichtungen- mit Ausnahme von Carl Zeiss Jena - im VEB Kombinat Robotron.
Als Chefkonstrukteure der DDR im ESER arbeiteten M. Guenther, G. Merkel und G. Jungnickel. Bis 1978 wurde das ESER- Programm der DDR aus dem Ministerium für Elektrotechnik und Elektronik geleitet ( M. Guenther) , ab 1978 waren Direktoren im Kombinat Robotron die Chefkonstukteure der DDR im ESER, bis 1980 G. Merkel, danach bis 1990 G. Jungnickel.
Kern der Beteiligung am ESER war entsprechend der festgelegten DDR-Spezialisierung die Entwicklung und Produktion von EDVA mittlerer Leistung. Ingesamt wurden 5 Modelle (EC 1040, EC 1055, EC 1055M, EC 1056 und EC 1057) sowie eine große Anzahl von Ausgaben und Versionen der ESER- Betriebssysteme OC / EC und verschiedene Ausgaben des DOC/EC entsprechend den 3 Etappen der ESER -Architektur entwickelt und geliefert. Weiterhin wurden von 1969 bis 1990 über 60 ESER- Peripheriegeräte entwickelt, produziert und zum großen Teil exportiert . Das Kombinat Robotron lieferte jährlich mehr als 100 EDVA in die UdSSR , beginnend 1973 mit EC 1040 bis 1989/1990 mit EC 1057, insgesamt ca. 1500 ESER- EDVA sowie ca. 50 Matrixmoduln EC 1055.C001. Die Qualität der DDR- EDVA wurde in den Teilnehmerländern sehr geschätzt , ihre Exportzahlen waren aber durch die Handelsquoten zwischen den Ländern limitiert.
Der VEB Carl Zeiss Jena kaufte beim NIZEWT eine Lizenz zur Produktion des Magnetbandspeichers ЕС-5017 und lieferte bis 1980 mehr als 15 000 MB- Geräte. Weiterhin produzierte und lieferte die DDR MB- Geräte ЕС-5002, das Microfishgerät ЕС-7602, Display- Systeme ЕС-7920, den Datenmultiplexor ЕС-8404, Abonnentenpunkte ЕС-8505, Personalcomputer EC 1834 und andere Geräte. Die MRK-Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Rechentechnik unterstützte den starken Produktionsanstieg des Kombinates Robotron in der Phase nach 1969. In den Jahren 1971-75 wuchs die Produktion von Robotron auf mehr als З- fache, was neben dem allgemeinen starken Wachstum der Anwendung der Datenverarbeitung in der Volkswirtschaft zweifelsohne der starken Position im ESER zuzuschreiben ist. Die Zusammenarbeit im Rahmen der MRK hatte auch großen Einfluß darauf , dass bis 1990 über 90% der Ressourcen der DDR- Datenverarbeitung auf Basis ESER- Architektur arbeiteten. Der Anteil an ESER- Importen konzentrierte sich in der DDR vorrangig auf spezialisierte Peripherie, wie Plattenspeicher , Paralleldrucker oder Datenfernverarbeitungsprozessoren und solche EDVA, die im Handel vorrangig aus Bilanzgründen importiert wurden. Volksrepublik Polen (VRP)Der erste Elektronen-Röhren Rechner , genannt XYZ wurde in Polen 1952 entwickelt . ER wurde in der Abteilung für mathematische Maschinen der polnischen AdW entwickelt. Die zweite halbleiterbasierte EDV-Generation v"SAM 3" entstand in Polen 1958. Der Rechner wurde im gleichen AdW-Bereich entwicklet, der damals schon das "Institut für mathematische Maschinen" war. 1960 wurden ebenfalls dort die Rechner SAM-21und SAM-41 entwicklet, die ab 1961 im Werk ELWRO in Wroclav produziert wurden. Parallel zum Institut für math. Maschinen entwickelte das Warschauer Polytechnische Institut den Rechner UMZ-1 und leitete ihn zur Fertigung zu ELWRO über. Davon unabhängig boten die ELWRO- Werke ihre Maschine ODRA an , welche bis Anfang der 80ger produziert wurde. Daher hatten die polnischen Spezialisten bei Beginn der Arbeiten im Rahmen der MRK RT ausreichend Erfahrungen bei der Schaffung von EDVA, wobei das Entwicklungszentrum allmählich sich von Warschau nach Wroclav verlagerte. Chefkonstrukteure der VRP im ESER waren von 1968 bis 1975 E. Gradowskij und E. Polonskij (Warschau) und ab 1975 B. Piwovar und A. Museljak(Wroclav) . Gemäß Beschluß der MRK RT war die VRP auf eine gemeinsame Entwicklung der EC 1030 zusammen mit dem Erewaner NIIMM orientiert worden. Wie auch bei der EC 1020 kam keine echte Zusammenarbeit zustande. Die Spezialisten der Konstruktionsbüros der Werke in Wroclav schlugen auf eigene Verantwortung ihre eigene Variante einer mittleren EDVA vor. Die Maschine hatte wesentlich kleine Abmaße und geringere Verlustleistung als die EC 1030, aber ihre Konstruktionsdokumentation verletzte grundlegend die im ESER beschlossenen Standards (siehe . "Семейство ЕС ЭВМ. Историческая справка"). Beim Versuch , eine ESER- Chiffre zu erhalten, als die maschine offiziell zur Entwicklung beantragt wurde, entstand ein Konflikt , der dadurch gelöst wurde , dass die ESER- Standards ergänzt wurden und der EDVA aus Wroclav wurde die Chiffre ЕС-1032 zuerkannt. Ab 1975 wurde sie von den ELWRO- Werken produziert, aber sie wurde nicht in die UdSSR exportiert. Ihre Bedeutung besteht aber darin, dass ihr Erscheinen in der UdSSR eine außerordentliche Entwicklungsmodernisierung der Maschinen ЕС-1022, ЕС-1033 und ЕС-1052Зн auslöste ,die wesentlich moderner als ihre Vorgänger ЕС-1020, ЕС-1030 und ЕС-1050 waren. 1987 begannen die ELWRO- Werke in Wroclaw mit der Fertigung der EC 1034. das war ein Rechner der Reihe 3 des ESER mit mittlerer Leistung , gut ausgebauten Hauptspeicher und Kanälen. Gefertigt wurde sie in der gleichen Konstruktion , wie die EC 1032. Die EC 1034 wurde , genauso wie die EC 1032 praktisch nicht in die UdSSR importiert . Das Werk Mera- Blonje , welches auf Paralleldrucker spezialisiert war, entwickelte und produzierte den alpha- numerischen Paralleldrucker ЕС-7033, der mit einer Geschwindigkeit bis 1100 Zeilen /min und einer Breite von 128 Zeichen arbeitete. Dieser alpha-numerische PD erfreute sich reger Nachfrage in der UdSSR und wurde solange in großen Stückzahlen geliefert , bis zusätzlich zum Werk in Kasan , welches die sowjetischen alpha-numerischen PD fertigte, noch das Werk in Viniza in Betrieb ging. Danach war der Mangel an PD in der UdSSR beseitigt und der Import aus der VRP wurde deutlich eingeschränkt. Für Inlandsbedarf produzierten die Warschauer Werke MERAMAT und MERA- SSM im Rahmen des ESER- Programmes MB- Speicher, Kassettenmagnetbandgeräte, Abonnenten- Terminals , Datenaufbereitungsgeräte , Datenübertragungs- Prozessoren u.a., allerdings wurden davon kaum Exporte/Importe in die UdSSR getätigt. Tschechoslowakische Sozialistische Republik (CSSR)Die erste Rechenmaschine auf Relaisbasis entstand in der CSSR 1957 . Danach folgte die Röhrenmaschine "EPOS" , die im Institut für mathematische Maschinen (VUMS) unter Leitung von V. Gregor entwickelt wurde. Die ersten Serienprodukte - die EDVA "MSP" und "SPA -600" waren einzigartig für die damalige Zeit und wurden ausschließlich auf einheimischer wissenschaftlicher und industrieller Grundlage geschaffen. Bis 1978 wurden Mittel der Rechenetechnik in der CSSR in drei großen Industrievereinigungen hergestellt: "ZPA" ( Werke für geräte und Mittel der Automatisierung) "Теslа" und in der Vereinigung Zbrojovka Brno. In der zweiten Hälfte der 60ger Jahre existierten in diesen Vereinigungen verschiedene Standpunkte hinsichtlich der Entwicklung der Rechentechnik im Lande. So untersuchte Tesla (Pardubize) die Möglichkeit eines Lizenzkaufes bei der französichen Firma Bull für die Produktion der Maschine "Gamma-140", beei VUMS erörterte man die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit dem deutschen Konzern Siemens bzgl. der Maschine Siemens-4004. Eine neue Etappe in der Entwicklung der Rechentechnik begann für die CSSR ab 1968 mit Eintritt in die mehrseitige Regierungsvereinbarung zur Rechentechnik. Als Leitentwickler und Koordinator der Arbeiten am ESER wurde VUMS definiert, seine Direktoren -anfangs V. Gregor, danach J.Vrany wurden Chefkonstrukteure der CSSR im ESER. Da im VUMS mit Stand 1968 ein bedeutender Arbeitsstand an einer EDVA mit Siemens- Architektur bestand, schlug die CSSR- Delegation vor , dass die erste ESER- EDVA der CSSR nicht kompatibel zu den Maschinen der UdSSR und DDR sein sollte, schließlich bestand sie abschließend auf diesem Standpunkt. Die Maschine erhielt die Chiffre ЕС-1021,und 1972 durchlief sie die gemeinsamen Prüfungen . 1979 gab es in der CSSR schon über 100 ЕС-1021. In die UdSSR wurde sie wegen ihrer Inkompatibilität nicht importiert. 1978 durchlief die EDVA ЕС-1025 die gemeinsamen Prüfungen , die die Operationsprinzipien ESER-Reihe 2 realisierte und daher voll kompatibel mit den anderen ESER- Maschinen war. Ende 1984 wurden bei VUMS die Arbeiten an der EDVA ЕС-1027 abgeschlossen , der letzten CSSR- Maschine. 1978 wurden mit Regierungsbeschluss der CSSR auf Basis der drei Vereinigungen ZPA, Теslа und Zbrojovka eine gemeinsame Vereinigung gebildet - die Werke für Mittel der Automatisierung und Rechentechnik (ZAVT). In die neue Vereinigung gingen alle Werke von ZPA, die Prozessoren , Drucker, Lochkartentechnik und Lochbandlesegeräte produzierten. Außerdem kamen zu ZAVT einige Werke von Tesla und das große Werk Zbrojovka Brno, welches Schreibmaschinen, Fernschreiber , Seriendrucker und Plattenspeicher produzierte. Insgesamt wurden in der CSSR mehr als 30 Typen Geräte des ESER gefertigt. In die UdSSR wurden große Stückzahlen Lochbandlesegeräte , die Schreibmaschine ЕС-7172-01"Konsul" , der Seriendrucker ЕС-7181 und der FD- Speicher ЕС-5074. importiert. Ergebnisse der ZusammenarbeitDie Schaffung des ESER und des SKR im Rahmen der MRK RT war eines der größten Projekte der sozialistischen Länder . M.E.Rakowskij , stellv .Vorsitzender von GOSPLAN der UdSSR und ständiger Vorsitzender der MRK RT betonte 1969 in der Zeitung "Prawda" , dass erstmals in der Geschichte der sozialistischen Länder mit der Realisierung eines Projektes begonnen wird, an dem 20- Tausend Wissenschaftler und Konstrukteure, 300 Tausend Arbeiter und Technikerin mehr al 70 Betrieben teilnehmen. Nur bis Ende 1979 wurden in den sozialistischen Staaten 240 Typen von ESER- entwickelt. Während der Zusammenarbeit wurden 31 Prozessoren entwickelt davon 17 in der UdSSR. Auch bei Peripherie wurden ernsthafte Ergebnisse erreicht. Erstmals in der Praxis der sozialistischen Länder wurde die Herstellung von Plattenspeichern verwirklicht (11 Typen ), darunter mit 635 MByte Kapazität, was seinerzeit im internationalen Masstab eine hohe Leistung darstellt. Es wurden Magnetbandspeicher (8 Typen )entwickelt , darunter der MB- Speicher ЕС-5027 mit einer Speicherdichte von 246 Impulsen /mm. Display- Komplexe ЕС-7920, FD-Speicher, Multiplexoren, Datenfernverarbeitungs- Prozessoren wurden dank des ESER- Programmes für alle Nutzer der sozialistischen Länder verfügbar. In der UdSSR wurde die ESER- Peripherie zur Einheitsperipherie für alle universellen EDVA. Solche Rechner , wie "BESM 6" und "ELBRUS" waren gezwungen, das E/A- Interface des ESER zu implementieren und ESER- Peripherie einzusetzen. Für die ESER- Rechner , die in den sozialistischen Ländern produziert wurden, wurden 20 Ausgaben moderner Betriebssysteme entwickelt. Besonders betont werden soll auch der Fakt, dass Dank der Kompatibilität mit den Betriebssystemen der Firma IBM in allen Teilnehmerländern 3) in breitem Umfange Anwenderprogramme nutzbar waren, die in westlichen Ländern entwickelt wurden. Alle technischen und programmtechnischen Mittel wurden in allen Ländern durch qualifizierten technischen Service betreut. Innerhalb der 20 Jahre der Zusammenarbeit stieg die Produktion von Mitteln der RT in einigen Ländern auf mehr als das 100-fache. Das zeigt die Fruchtbarkeit der Zusammenarbeit. Leider kann man nicht umhin, auch wesentliche Mängel in der Organisation der Zusammenarbeit zu nennen, die das Tempo der Realisierung des Projektes deutlich hemmten. Ein gemeinsames (Entwicklungs-) Budget der zusammenarbeitenden Länder existierte nicht. Jedes Land führte seine Arbeiten mit nationalen Mitteln durch. 4) Die Möglichkeit der Bildung gemeinsamer Teams für längerfristige Arbeiten existierte nicht. Daher mußten Entwicklungen in wenig voneinander abhängige ( wenig miteinander verflochtene) Teile zulegt werden, um diese in den Ländern auszuführen. Genau deshalb wurden die Rechner ЕС-1020 und ЕС-1030 in der UdSSR geschaffen , obwohl die MRK RT ihre gemeinsame Entwicklung mit der VRB und der VRP vorgesehen hatte. Eine besondere Leistung war es deshalb, dass es den Spezialisten dre DDR und UdSSR gelang , die Schaffung des Betriebssystems OC EC in zwei gleichen Teile durchzuführen , um diese nach Ausführung der Arbeiten zu integrieren , ohne dass gegenseitig finanzielle Schulden entstanden. Dank dieser Lösung gelang es in verhältnismäßig kurzer Zeit moderne Betriebssysteme des ESER bereitzustellen. In den wichtigsten Positionen der Entwicklung der technischen Mittel und ihrer Produktion erfolgten keine Dopplungen. So wurde z.B. der DDR nicht gestattet 5), die Entwicklung von Plattenspeichern durchzuführen, die bei der UdSSR und der VRB lagen. Im Ergebniss des Fehlens von Konkurrenz war die Qualität der Plattenspeicher ( besonders der bulgarischen) nicht befriedigend. Nach Meinung des Rates der Chefkonstrukteure wurde der Masstab der Zusammenarbeit durch die Handelspolitik gehemmt, welche von GOSPLAN der UdSSR praktiziert wurde. Der Handel der Länder mit Mitteln des ESER erfolgte im Wesentlichen auf "Clearing- Basis" . Unter diesen Umständen mußten die Länder Ausrüstungen in die UdSSR genau in der Höhe liefern, in der sie Technik in der UdSSR kauften.6). Das hemmte stark das Interesse der Länder an der Entwicklung von ESER- Technik und grenzte die Initiative auf den Eigenbedarf der Länder ein. Die ursprünglichen Hoffnungen einiger Länder, Rechentechnik im Gegenzug für die Lieferung von Rohstoffen, Energieträgern und Ausrüstungen zu liefern, erfüllten sich nicht , sodaß sich die Teilnahme am ESER- Programm reduzierte. Die Schwierigkeiten des Handels vertieften sich noch durch den wirtschaftlich ungerechtfertigten Dollarkurs innerhalb der UdSSR und dem fehlen einer konvertierbaren Währung als Folge davon Die ständig wachsende Vielfalt der Arbeitsrichtungen und der in der MRK dem ESER gleichgestellten Organisationsstrukturen im Rahmen der MRK, welche in Erkenntnis der erfolgreichen Arbeit im ESER weitgehend von den in der UdSSR zuständigen Ministerien und Organisationen kopiert wurden ( z.B. Rat für Kleinrechner, Rat für PC ... ) führten zu immer weniger Effektivität und zur Zersplitterung der Kräfte in den anderen Ländern, die weit kompakter organisiert waren. Das ist deshalb besonders zu erwähnen, weil die Volumina der gegenseitigen Handelslieferungen zum Gegenstand der anderen Arbeitsorgane bedeutend niedriger als das Volumen zum ESER waren. Zusammenfassend gesagt erschwerte der in der UdSSR existente Wirtschaftsmechanismus sehr stark den Prozess gemeinsamer Entwicklungen , Produktion und gegenseitiger Lieferungen von Mitteln des ESER. Trotzdem war die Schaffung des ESER im Rahmen der MRK RT ein erfolgreiches Projekt , welches die Deckung des Bedarfes der Teilnehmerländer an moderner Rechentechnik und Software sicherte. Kommentar G. Jungnickel: Aus Sicht der DDR- Belange sind u. E. hier folgende Bemerkungen relevant : 1) Die starke strukturelle Gliederung der Arbeitsorgane der MRK war vorrangig ein Ausdruck der UdSSR- Zuständigkeiten in verschiedenen Ministerien, Hauptverwaltungen usw.. Die MRK- Arbeit tangierte somit oftmals Koordinierungs- Aufgaben, die eigentlich UdSSR- Interna betrafen, ein Ausdruck fehlender Autorität der UdSSR- Verantwortlichen in der Leitungshierarchie bzw. der Spezifika der Industriestruktur.Das führte zu organisatorischem und tw. inhaltlichen Mehraufwand. In (fast) allen anderen Teilnehmerstaaten waren die Funktionen der Arbeitsorgane in den Händen eines Ministeriumsbereiches, Kombinates oder ähnlichen Strukturen, oftmals wurden in den anderen Ländern daher mehrere Leitungs-Aufgaben in den Arbeitsorganen in Personal-Union wahrgenommen. 2) Die "Spezialisierungspolitik" bei Speichern ist eher zu den negativen Faktoren der Zusammenarbeit zu zählen:
3) Es bestanden in den Teilnehmerländern offenbar verschiedene Herangehensweisen an die Entwicklung und den Einsatz von Anwendungssoftware, was auch dazu führte, dass der zuständige "Rat für Anwendung der RT" sehr uneffektiv arbeitete. In der DDR wurden von Anfang der Anwendung der EDVA große Ressourcen darauf gerichtet, geeignete Technologien für die Entwicklung von Anwendungssoftware (durch die Anwender) oder von vorgefertigten Branchenlösungen bereitzustellen, um die vielfältigen Spezifika der Gesetzgebung, der Standardisierung und Organisation der Prozesse zu berücksichtigen. Robotron stellte dafür umfangreiche technologie- und branchenorientierte SW bereit. 4) angesprochen wird hier zwar der engerer Bereich der Entwicklung von Produkten, letztlich war aber die "Spezialisierungen" im Ökonomischen Rat eng auf eine technologische Spezialisierung orientiert, keinesfalls auf eine komplexe mittelfristige bzw. strategische Spezialisierung .Die Grundlage für Unternehmensplanungen, Export- Importpläne und damit fundierte Investitionskonzepte mußte daher national erarbeitet werden. Längerfristige Handelsbeziehungen zur UdSSR waren hochgradig von subjektiven Faktoren abhängig. Die immer schlechter werdenden Möglichkeiten, bei MRK -Partnern wichtige Produkte mit einer bestimmten Berechenbarkeit einzukaufen war Grund dafür, dass die Entwicklungs- und Technologiekapazitäten zunehmend wieder für eigene nationale Programme eingesetzt wurden. 5) hier wird der Prozess der Vergabe von "Spezialisierungen" im Ökonomischen Rat angesprochen. Ohne eine "Spezialisierung" für eine Produktgruppe zu besitzen, war ein Land praktisch chancenlos, Entwicklungsarbeiten mit dem Ergebniss einer Chiffre- Zuordnung zu realisieren. Ohne Chiffre war aber zumindestens der Hauptmarkt UdSSR nicht erreichbar. 6) der Autor V.V. Prschijalkowskij bezieht sich offenbar auf die Handelspraktiken der UdSSR mit bestimmten Ländern, dh. es bestanden auch hier deutliche Unterschiede. Der Handel UdSSR- DDR erfolgte auf Basis des "Clearing" zu einem komplexen Warenkorb, der die wichtigsten strategischen Export-/Importpositionen enthielt (technische Ausrüstungen, Automatisierungsmittel und Maschinenbauerzeugnisse, Transportmittel, Chemieprodukte und -Ausrüstungen , Energieträger und Rohstoffe , Rechentechnik, Mikroelektronik usw. ) . Allerdings war die Definition dieses Warenkorbes stark von der Verhandlungsposition gegenüber GOSPLAN abhängig und seine Struktur war über die Jahre nicht stabil. Литература
Статья опубликована 16.02.2005 г. |