( Kopie in russisch siehe NIZEWT_2003_ru ; Original siehe http://computer-museum.ru/histussr/nicevt1.htm)
1. EntstehungDie Bildung des Wissenschaftliche Forschungsinstitut der Elektronischen Rechentechnik ist unmittelbar verbunden mit dem Beginn der Arbeiten zur Schaffung des Einheits-Systems der Elektronischen Rechentechnik der sozialistischen Länder ( ESER; ЕС ЭВМ) *) Anmerkung: hier werden weitgehend sowohl die deutschen, als auch russischen Abkürzungen angegeben. Am 30. 12.1967 wurde der Beschluss des ZK der KPdSU und des Ministerrates der UdSSR № 1180-420 über die Entwicklung der Fertigung von Mitteln der Rechentechnik im Lande veröffentlicht. Durch diesen Beschluss wurde das Ministerium für Radioindustrie (MRI; МРП) beauftragt, einen Komplex der elektronischen Datenverarbeitung «REIHE; Ряд» zu entwickeln und dessen Serienproduktion zu organisieren. Zur Leitung der Entwicklung wurde die Schaffung eines wissenschaftlichen Zentrums der elektronischen Rechentechnik in Moskau genehmigt (NIZEWT; НИЦЭВТ). Am 31.01.1968 wurde mit Befehl № 51 des Ministers für Radioindustrie die 8. Hauptverwaltung (HV) des MRI beauftragt , innerhalb eines Monats ein Programm der vordringlichsten Massnahmen zur Schaffung des NIZEWT( vorzulegen. Am 18.03.1968 г. wurde der Befehl № 138 des Ministers für Radioindustrie V. D. Kalmykow über die Schaffung des NIZEWT und dessen Bestätigung als Leitorganisation bei der Entwicklung des Einheitssystems der EDVA ( ESER) «REIHE; Ряд» erlassen. Gemäß dem Text des Beschlusses № 1180-420 hatte sich dessen unmittelbarer Initiator und Autor - der Chef der 8. Hauptverwaltung des MRI M.K.Sulim das NIZEWT als einen Komplex vorgestellt, in den die Moskauer Institute für Präzisionsmechanik und Rechentechnik (ITM & VT) und das Forschungsinstitut für Rechenmaschinen (NIISCOTMASCH) integriert werden sollten. Daher erhielt die 8. HV mit Befehl № 138 den Auftrag, bis zum 30.März «gemeinsam mit den Direktoren der Betriebe, die zum NIZEWT gehören, entsprechend der bestätigten Organisations- Struktur die Frage der Bildung von Bereichen des NIZEWT zu klären» und diese mittels der Überleitung der entsprechenden Bereiche des ITM & VT und des NIISCOTMASCH personell auszustatten, sowie auch die Abteilungen des Konstruktionsbüro für Industrieautomatik (KBPA) , welche die Thematik "REIHE" bearbeiteten, in das NIZEWT einzugliedern. Mit diesem Befehl wurden auch alle Aufgaben , die im Beschluss № 1180-42 vorgesehen waren, in die Pläne der Betriebe der Hauptverwaltungen 3, 4 und 8 eingearbeitet. Dem NIZEWT wurde neben der Koordinierung und Finanzierung der Arbeiten zur Schaffung des ESER auch die Entwicklung der oberen Modelle des ESER - R50 und R60 übertragen. Als Entwickler der Modelle R20 und R30 wurden entsprechend das Projektbüro des Minsker Werkes G.K.Ordschonikidse und das Jerewaner NIIMM beauftragt . Als Leitorganisation zur Entwicklung von Ein- Ausgabegeräten wurde das Moskauer Forschungsinstitut für Rechenmaschinen (NIISCOTMASCH) benannt . Im Verlaufe kurzer Zeit wurde augenscheinlich, dass sowohl das ITM & VT, wie auch das NIISCOTMASCH nicht das geringste Interesse zeigen , in den NIZEWT- Komplex eingegliedert zu werden, daher blieb das NIZEWT anstelle eines Komplexes ein gewöhnliches Institut. Am 01.07.1968 wurde in Umsetzung des Befehls № 138 der Befehl № 332 des Ministers über die Ernennung des Direktors des NIISCOTMASCH - V.B. Uschakow - als kommissarischer Direktor des NIZEWT erlassen , sowie die Aufgabe dem Automatisierungsbüro des NIISCOTMASCH übertragen, alle entsprechenden Projektierungs- Arbeiten des NIZEWT zu bilanzieren. Mit dem gleichen Befehl wurden einige Leiter des NIZEWT und seiner Bereiche ernannt . Als Stellvertreter des Direktors für Wissenschaft wurde V.K. Lewin ernannt und vom KBPA und ins NIZEWT umgesetzt . Aus dem KBPA wurden auch 460 ingenieur- technische Mitarbeiter , darunter 5 Mathematiker und Logiker, 270 Elektroniker und Physiker und 173 Mitarbeiter allgemein- technischer Dienste , sowie 12 Mitarbeiter der Automatisierungsabteilung umgesetzt. Zur Unterbringung der Mitarbeiter des NIZEWT wurde durch den Befehl beim Moskauer Betrieb SAM eine Fläche von 2400 m2 und beim KBPA ( Prospekt der Enthusiasten) eine Fläche von 2400 m2. Im Juli 1968 wurde das NIZEWT als eigenständige Organisation mit einer Mitarbeiterzahl von 500 Personen und 3400m2 Fläche juristisch registriert. Dabei reduzierte sich die Zahl der Mitarbeiter am Thema «REIHE» auf die Hälfte im Vergleich zur Zahl derer, die im KBPA an der Erarbeitung des Vorprojektes( "аванпроекта" ) teilgenommen hatten. Im Verlaufe der Monate Juli bis November 1968 wurden 400 Mitarbeiter im NIZEWT eingestellt. Zu ihrer Unterbringung und zwecks Arbeit mit den Spezialisten der sozialistischen Länder wurde das Gebäude des Kindergartens von NIISCOTMASCH auf der Warschauer Chaussee mit 1600 m2 Fläche gemietet. Mitte 1968 führten die Massnahmen des MRI und der 8. HV zur Schaffung des NIZEWT und ermöglichten der neuen Organisation den Arbeitsbeginn zur vorgegebenen Aufgabe. Die Effektivität der Arbeiten war in dieser Phase jedoch äußerst niedrig . Der extreme Platzmangel , das Fehlen erfahrener Kader , das Fehlen allgemeintechnischer Dienste, eines Archivs für technische Dokumentation , von Konstruktions- und Technologie- Abteilungen sowie einer erfahrenen Fertigungsstätte, die nicht abgeschlossene Besetzung der Leitung , alles das hemmte bedeutend die Entwicklung der eigenen Arbeiten und der Koordinierung mit anderen Werken. Im Vergleich zu den Arbeiten am ESER, die in Minsk und Jerewan durchgeführt wurden, sowie in den sozialistischen Ländern , war die Tätigkeit des NIZEWT als Leitorganisation offensichtlich ungenügend. Den Organisationsproblemen des NIZEWT widmeten I. D. Serbin , Abteilungsleiter "Bereiche der Verteidigungsindustrie" beim ZK der KPdSU , und der Stellvertreter des Vorsitzenden der Kommission des Präsidiums des Ministerrates der UdSSR für den Militär- Industriekomplex L. I. Gorschkow große Aufmerksamkeit. Unter ihrer unmittelbaren Kontrolle wurde der Ausbau des NIZEWT durch Vereinigung mit dem vollständig ausgestatteten Wissenschaftlichen Forschungsinstitut für elektronische mathematische Maschinen (NIEM; НИЭМ), welches eine 20 jährige Erfahrung hatte, wesentlich beschleunigt. Das NIEM (das frühere SKB -245, welches bekannt ist durch die Entwicklung der Rechner «Strela (Pfeil); Стрела», «Ural 1; Урал-1», «М-20», «М-220») hatte sich von Anfang seiner Tätigkeit im wesentlichen auf Rechner für militärischen Einsatz und mobile Rechnerkomplexe spezialisiert, einschließlich von Bord- Rechnern, wofür das NIEM ab 1963 Leitinstitut für Bordrechner der UdSSR war. Am 14.11.1968 wurde der Direktor des NIEM , Kandidat der technischen Wissenschaften (KTW) S.A. Krutowskich, mit Befehl des Ministers zum Direktor des NIZEWT und zum Generalkonstrukteur des ESER ernannt. Der Stellvertreter des Direktors des NIZEWT für Wissenschaft V.K Lewin und einige Zeit später auch B.I. Ramejew wurden zu Stellvertretern des Generalkonstrukteurs ernannt. Am 09.12. 1968 wurde das NIEM mit MRI- Befehl № 709 mit allen seinen Mitarbeitern ( ca. 1700 Personen) , den Arbeitsflächen (ca. 23.000 m2 , seiner Ausrüstung und allen Aufgaben in das NIZEWT eingegliedert. Der Stellvertreter des Direktors für Wissenschaft und Chefingenieur des NIEM , A.I. Lasarjew, verblieb bis zum 01.08.1969 im NIEM zwecks Überleitung der Mitarbeiter in das NIZEWT und der Leitung der noch nicht übergeleiteten Einheiten. Im Verlaufe des ersten Halbjahres 1969 wurde eine vollständige Reorganisation vorgenommen und alle Bereiche des NIZEWT in Übereinstimmung mit dem bestätigten Organisationsplan gebildet. Mitte 1969 war die Struktur des NIZEWT wie folgt:
Somit war das NIZEWT Mitte 1969 organisatorisch komplett , es brauchte noch eine große Zeit , bis das inhomogene Kollektiv sich zusammenfand und die Erfahrung zur Schaffung von ESER- EDVA gewann , sowie der Leitung von Entwicklungen in der Vielzahl der Betriebe des Landes und des Auslandes. Am 30.07.1969 wurden mit Minister- Befehl № 380 die NIZEWT- Filialen in Minsk (auf Basis des Minsker Projektbüros des Werkes G.K. Ordschonikidse) und in Astrachan ( auf Basis des SKB des Werkes "Progress" ) gegründet. Nach der Vereinigung mit dem NIEM und der Reorganisation konzentrierte sich die Arbeitsthematik des NIZEWT auf drei Hauptrichtungen , die durch drei Leitbereiche geführt wurden. Der Bereich № 16 (Chef KTW W.S. Antonow ) entwickelte die großen ESER- Modelle und betreute finanztechnisch und organisatorisch in der Minsker Filiale des NIZEWT und im Jerewaner NIIMM. Der Bereich № 17 (Chef KTW A.F. Kondraschow ) führte die Arbeiten an den Bordrechnern weiter, die früher beim NIEM lagen. Der Bereich № № 18 (Chef KTW А. М. Larionow , von Oktober 1969 der KTW А. М. Litwinow ) setzte die Schaffung von mobilen rechnerkomplexen «Beta -2» und «Beta-3м» für das Verteidigungsministerium , sowie für den stationären Rechnerkomplex « MSM; МСМ » zur Steuerung kosmischer Objekte fort.
Die übrigen Bereiche , die sich auf einzelne Technik- Richtungen spezialisierten , waren verpflichtet ihre Arbeiten nach den Interessen der drei Hauptrichtungen durchzuführen. Der Bereich № 12 (Chef B. I. Ramejew, ab 1970 L. D. Raikow ) spezialisierte sich auf die Software- Unterstützung des ESER . Der Bereich № 13 (Chef KTW B.N. Faisulajew ) führte zusammen mit Betrieben des Ministeriums für Elektronik- Industrie ( MEI; МЭП) die Entwicklung der Bauelementebasis , der Prüf- und Testapparatur für Schaltkreise und Steckeinheiten , sowie die Erarbeitung von Normen und Vorgaben für die Steckeinheiten- und Paneel- Montage (Elektronische Konstruktion).
Der Bereich № 14 (Chef B.N. Osokin , danach KTW A.S. Fjodorow , danach KTW N.M. Scharunenko ) führte die Entwicklung für alle Hauptspeicher des Institutes durch. Der Bereich № 15 (Chef KTW W.G. Makurotschkin ) verantwortete die Schaffung externer Magnetband- und Magnetplatten- Speicher sowohl direkt seines Bereiches , als auch des HIIWT in Pensa, der Minsker Filiale des NIZEWT und des ZIIT ( Sofia) . Die Bereiche № 19 гтв № 20 waren die Konstruktions- und Technologiebereiche und arbeiteten im Interesse aller drei Leitbereiche.
Der Bereich № 21 (Chef KTW A.I. Lasarjew ) bildete das Rechenzentrum mit den Abteilungen für automatisierten Entwurf und Dokumentationsherstellung für EDVA. Unter den allgemein- technischen Abteilungen waren die Abteilungen -für technische Dokumentation ( Lisow,V.I. , Schewchenko, L.F.), -für technische Kontrolle (Qualitätssicherung) ( Leontjew, O.-D. Dudorow I.V. ) , besonders wichtig, -für Standardisierung ( Sokolow , B.V. ) -für Zuverlässigkeitsprobleme (Koscharskij L.A. Michailin B.P. ) -die Informations- Abteilung (Seliwanow, Ju.P. ) -die Patentabteilung (Vitaliew, G.V. ). besonders wichtig. Diese Abteilungen waren Leitabteilungen im Industriezweig und betreuten auf ihrem Gebiet nicht nur das Institut , sondern den ganzen Bereich der 8. Hauptverwaltung des MRI. Diese Struktur bestand im NIZEWT bis Mitte 1982 , als komplexe Bereiche zu den Hauptrichtungen geschaffen wurden, die eine deutliche größere Autonomie hatten. Im Verlaufe von 1969 und 1970 führten die Bereiche 17 und 18 ihre umfangreiche Tätigkeit nach früher geschlossenen Verträgen aus, hatten aber deutlich weniger Personal, Fläche , Unterstützung der Direktion und der Leitung der Hauptverwaltung. Alle Ressourcen des NIZEWT wurden für die Entwicklung der neuen Hauptrichtung - der Schaffung des ESER- mobilisiert . Dafür wurden die besten Leute, Flächen und Finanzmittel eingesetzt. 1968 wurden die Arbeiten an dem Bordrechner «Argon-11c; Аргон-11с» (Chefkonstrukteur G. M. Prokudajew , G.M. Solowjew) exakt nach Plan abgeschlossen. Das war weltweit der erste kosmische Rechner, der erste einheimische Bordrechner mit Dreifach- Redundanz der Apparatur, der die automatisierte Steuerung des Fluges des kosmischen Apparates durchführte, welcher den Mond umkreiste und einen Landeapparat zur Erde zurücksandte ( Programm «Sonde; Зонд»). Im gleichen Jahr wurde die Entwicklung des Bordrechners «Argon-12c; Аргон-12с» (Chefkonstrukteur Eremin, A.T. ) abgeschlossen . Er war für die Steuerung des Landeapparates des kosmischen Raketenkomplexes «Almas (Diamant); Алмаз» vorgesehen. 1969 wurden die Arbeiten zur Schaffung der Bordrechner «Argon 1; Аргон-1» und «Argon 10; Аргон-10м». abgeschlossen. Ersterer (Chefkonstrukteur Solowjew S.P. ; Zaplin, S.N. ; Pereschiwkin, A.A. ) - ein mobiler Rechner für Einsatz am Boden zur Truppen- Führung - wurde später in großen Stückzahlen vom Maschinenbauwerk "Progress" in Astrachan und vom Rechnerwerk in Frunse produziert. Der Bordrechner «Argon 10m ; Аргон-10м» (Chefkonstrukteur KTW Solowjew A.A. ) wurde für das erste einheimische System zur Überwachung des Luftraumes im Bereich eines Flugplatzes entwickelt (АС УВД «Start; Старт»). Für seinen Anteil an der Entwicklung des Systems "Start" wurde Solowjew nach Einführung des Systems auf einer ganzen Anzahl von Flughäfen des Landes 1979 mit dem Staatspreis ausgezeichnet. Der Bordrechner wurde vom Maschinenbauwerk "Progress" gebaut. Das Kollektiv des Bereiches № 18 entwickelte im Zeitraum 1969–1970 die Konstruktionsunterlagen des Rechnerkomplexes МСМ zur Steuerung des Fluges kosmischer Objekte. Der Komplex, der auf Basis der Geräte des mobilen Rechners «Rhythmus 20; Ритм-20» des Rechnerkomplexes «Beta 2; Бета-2» aufbaut , wurde ab 1973 von der Sagorsker Produktionsvereinigung «Swjesta ; Звезда» produziert und befindet sich noch immer im Einsatz. Der Bereich № 16 erhöhte im Zeitraum 1969-1970 Leistung und Tempo für die Arbeiten an der EDVA ЕС-1050, dem größten Modell des ESER- Reihe 1. Diese Arbeiten hatten natürlich Verzug gegenüber denen in der Minsker Filiale des NIZEWT und im Jerewaner NIIMM , weil das Team , welches aus den besten Leuten von NIEM und KBPA gebildet worden war, erst im Aufbau war und die Aufgabe vielfach komplizierter war. Das Ende des 8. Fünfjahrplanes ergab sich für die Leitung des NIZEWT als schwierig . 1970 erkrankte S.A. Krutovskich, Direktor des NIZEWT , der Generalkonstrukteur des ESER und Chefkonstrukteur des Bordrechnerkomplexes «Аrgon », schwer. Bis März 1971 übte seine Ämter der KTW A.M. Larionow aus.
Im März 1971 wurde A.M. Larionow zum Direktor des NIZEWT , Generalkonstrukteur des ESER und Chefkonstrukteur des Bordrechnerkomplexes «Argon; Аргон» ernannt. Im Juli 1971 wurde der KTW V.V. Prschijalkowskij (В. В. Пржиялковский) zum Stellvertreter für Wissenschaft und Chefingenieur des NIZEWT, sowie zum Stellvertreter des Generalkonstrukteurs des ESER ernannt und aus der Minsker Filiale nach Moskau versetzt. Die Aufgaben des Stellvertreters des Chefingenieurs nahmen weiterhin B.I. Komkow, B.I. Ermolajew und Ju.S. Objedkow war. Damit war die Leitung des Institutes nach der unerwarteten Erkrankung von S.A. Krutovskich wiederhergestellt. Im 9. Fünfjahrplan (1971–1975 ) funktionierte des Kollektiv des NIZEWT schon mit voller Effektivität und hatte eine ganze Reihe Arbeitsergebnisse auf allen Hauptrichtungen seiner Arbeit. In der Arbeitsrichtung ESER ist vor allem der Abschluss der Entwicklungsarbeiten des größten Modells der «Reihe 1» , der EDVA ЕС-1050 (Chefkonstrukteur KTW V.S. Antonow ) zu nennen. Der Rechner hatte leistungsstarke autonome E/A- Kanäle (Chefkonstrukteur KTW V.S. Lapin) , wodurch dessen Leistung praktisch nicht von der Last des E/A- Systems abhing. Eine solche Eigenschaft hatte vor der EC 1050 nur der einheimische Rechner « Vesna ; Весна», Alle anderen sowjetischen Rechner hatten infolge der gemeinsamen Nutzung der Recheneinheit und des E/A- Systems einen starken Abfall der Leistung bei erhöhter Last des E/A- Systems. An 1974 wurde die Maschine vom Werk Pensa mit dem Betriebssystem ОС 1.0 ЕС geliefert, welches vom Bereich 12 des NIZEWT entwickelt wurde( Leiter KTW L. D. Raikow) , welches für die damalige Zeit außerordentlich leistungsstark war und einen großen Funktionsumfang hatte *)Anmerkung: Der Artikel , der vorrangig für den russischen Spezialisten verfasst wurde, stellt im Rahmen der Geschichte des NIZEWT "traditionell" nur den "vaterländischen" Anteil des ESER dar. Das OC 1.0 EC wurde bereits in 50%: 50% Kooperation zwischen NIZEWT und Robotron /E2 entwickelt. Der Bereich 15 beendete die Entwicklung des Plattenspeichers ЕС-5050 und der Magnetbandspeicher ЕС-5012 und ЕС-5014. Alle Speicher waren voll kompatibel mit ihren ausländischen Mustern bzgl. Interface, Steuerung, Kapazität, und Informationsstruktur . Das ermöglichte die volle Kompatibilität der EC 1050 mit Maschinen vom Typ IBM/360. Die Ausstellung «ESER-73», die im Juni 1973 in einem der Pavillons der Moskauer WDNCh eröffnet wurde, zog die Bilanz von 5 Jahren der Schaffung einer neuen Rechnerfamilie mit breitem Peripheriespektrum und umfangreicher Software. Die Organisation der Ausstellung und deren Funktionieren hatte das MRI dem NIZEWT übertragen. Auf dem Gebiet der Bordrechner wurde im 9. Fünfjahrplan die Entwicklung des Bordrechners «Argon 15; Аргон-15» (Chefkonstrukteure KTW S. P. Solowjew ,A.A. Pereschiwkin ) abgeschlossen. Der Rechner kam erfolgreich in einigen Dutzend Verteidigungssystemen der Luftstreitkräfte (ВВС) und der Luftverteidigung (ПВО) zum Einsatz. 1973 wurde der Rechner «Argon 16; Аргон-16» (Chefkonstrukteure KTW A.T. Eremin und KTW G.D. Monachow ) fertig gestellt. Die Maschine wurde breit eingesetzt für langandauernden Betrieb in Steuerungssystemen der kosmischen Flugschiffe «Sojus ; Союз», «Progress; Прогресс» und der Orbital- Stationen «Soljut ; Салют», «Almasz; Алмаз», «Mir; Мир». Von 1986 bis 2001 flog «Argon 16; Аргон-16» ohne Funktionsfehler oder Ausfälle auf der Orbitalstation «Mir; Мир».
Die breiter werdende Front der Arbeiten auf dem Bordrechner- Sektor und der mobilen Rechnerkomplexe erforderte deutlich eine Verstärkung der Direktion. 1974 wurde in die Direktion die Funktion des Stellvertreters des Chefingenieurs für Bordrechner und Rechnerkomplexen ( БЦВМ und ЭВК) aufgenommen und der frühere stellvertretende Chef des Bereiches 17, V.I. Schtejnberg dafür ernannt. Das Hauptergebniss der Arbeiten des Bereiches 18 bzgl. der Arbeit an Rechnerkomplexen für Spezialbedarf war die erste Lieferung auf das Objekt des Rechnerkomplexes МСМ Ende 1973. 1972 wurde die Entwicklung des mobilen Rechner-Komplexes «Beta-2; Бета-2» (Chefkonstrukteur A.M. Larionow , danach V.I. Schtejnberg) ) , dessen Zweck die Führung von Truppen auf der operativen Ebene war, abgeschlossen. Der Rechnerteil - die Maschine «Rhythmus 20; Ритм-20» nutzte die gleichen Apparaturen, wie auch MCM. Aber der Einbau des Rechners «Beta2; Бета-2» in die Transportbasis und alle weiteren Arbeiten an dem mobilen Rechnerkomplex «Beta 3M; ЭВК Бета-3М» wurde schrittweise an den Bereich 17 übertragen. Der Bereich 18 wurde von Arbeiten an Spezial- Rechnerkomplexen freigelenkt und mit Arbeiten an der EDVA ЕС-1065 beauftragt. Zum Ende des Fünfjahrplanes wurde der Bereich im Wesentlichen in das Gebäude in Certanowo umgesiedelt und mit Arbeiten zur Schaffung der EDVA ЕС-1065 beauftragt.
Im Verlaufe des 9. Fünfjahrplanes wurde die materielle Basis des NIZEWT stabil. Noch 1969 wurden ihm 76 Hektar für den Bau des Komplexes des Gebäudes auf der Warschauer Chaussee zugeteilt. Auf dem Bauplatz wurde noch 1970 in ungewöhnlich kurzer Zeit ein Heizhaus mit 2000 m2 gebaut, welches den gesamten Industriepark Certanowo versorgte, und zwei standardisierte Schulgebäude mit 8600 . Dort wurden die Mitarbeiter des Bereiches 12 ( Software) untergebracht , das Rechenzentrum und teilweise auch das Personal der Bereiche 13 und 14. Im Verlaufe von 1971–1972 wurde das Gebäude der Versuchsproduktion mit 18 000m2 gebaut. 1973 wurde in Certanowo der Energieblock (5350m2 ) in Betrieb genommen, sowie die Betriebsgaststätte (6200 m2). Ende 1975 wurden die ersten beiden Abschnitte des Labor- Hauptgebäudes mit 12.000m2 in Betrieb genommen. Das Tempo der Projektierung und des Baus kontrollierte der Stellvertreter des Vorsitzenden der Kommission des Präsidiums des Ministerrates der UdSSR für den Militär- Industriekomplex L. I. Gorschkow mit großer Aufmerksamkeit, dank dessen wurde das NIZEWT in bislang ungekannt kurzer Zeit gebaut. Im 9. Fünfjahrplan konsolidierte sich die Organisationsstruktur des Institutes , zu einer Filiale des MAI ( Moscow Aviation Institute -State University of Aerospace Technologies) , welche vom NIEM übernommen wurde , wurde die Abteilung für Fern- Promotionen , zwei spezialisierte Wissenschaftliche Räte zur Vergabe des Grades «Dr.- Ing.» (Kandidaten der Technischen Wissenschaften; KTW ) und ein Basislehrstuhl beim Moskauer Institut für Radioelektronik und Automatik (MIREA; МИРЭА). Der Direktor des Institutes , KTW A.M. Larionow , ab 1975 Dr. sc. , widmete der Organisation und Entwicklung eines Bereiches zur Mitarbeiter- Qualifikation große Aufmerksamkeit. 2. BlütezeitIm 10. Fünfjahrplan (1976–1980.) wurden im NIZEWT eine ganze Reihe von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zu allen drei Hauptrichtungen erbracht. In diesem , wie auch im nächsten Fünfjahrplan , wurde durch das Kollektiv die maximale Arbeitsproduktivität erreicht.
Zu Beginn des Fünfjahrplanes vollzogen sich ernste Veränderungen in der Direktion des Institutes . 1976 wurde der Stellvertreter des Direktors für Wissenschaft und Stellvertreter des Generalkonstrukteurs des ESER , Prof. Dr. sc. V. K. Lewin zum Direktor des KBPA ( später das wissenschaftliche Forschungsinstitut Quant (НИИ «Квант») ernannt. Ende 1977 verlies der Direktor des NIZEWT und Generalkonstrukteur des ESER und Chefkonstrukteur des Rechnerkomplexes «Argon; Аргон», A.M. Larionow krankheitsbedingt seine Ämter . Zum Direktor des NIZEWT, Generalkonstrukteur des ESER und Chefkonstrukteur des Rechnerkomplexes «Argon; Аргон» wurde KTW V.V. Prschijalkowskij ernannt. Als Stellvertreter des Direktors für Wissenschaft und Chefingenieur des NIZEWT arbeitete KTW A.F. Kondraschow weiter, als Stellvertreter des Direktors für Wissenschaft KTW N.M. Scharunenko.
Zur Arbeitsrichtung ESER ist vor allem die Beendigung der Entwicklung des größten Modells der Reihe ESER-2 , der ЕС-1060. im Jahre 1977 zu nennen. Die Entwicklung erfolgte durch den Bereich 16 unter Leitung des Chefkonstrukteurs KTW V. S. Antonow. Im gleichen Jahr begann das Minsker Werk Ordschonikidse die Auslieferung zusammen mit einer neuen Version des Betriebssystems ОС-6.1 EC, welches die Arbeit des Rechners mit einem virtuellen Speicherraum von 16 MByte und mit 100 MByte- Plattenspeicher- Moduln unterstützte. Gleichzeitig erfolgte zusammen mit dem SKB des Werkes WEM ( ВЭМ) in Pensa eine grundsätzliche Modernisierung der EDVA ЕС-1050. Die modernisierte Maschine erhielt die Chiffre ЕС-1052. Ihr Ferritkernspeicher wurde durch einen Halbleiterspeicher ersetzt. Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Arbeit des Bereiches 16 war die Schaffung des Datenfernverarbeitungs- Multiplexers MPD-2 , welcher 176 Telefonkanäle unterstützte. Die Schaffung des Zweirechnerkomplexes ВК-2Р-60 und der Multiplexer MPD-2zusamen mit entsprechender Software ermöglichte die Schaffung von Systemen von Informationsverarbeitungssystemen auf gesamtstaatlichen Maßstab. Zur Erhöhung der Zuverlässigkeit und des Funktionsumfanges entwickelte der Bereich 12 die Versionen 45 und 50 des ОС ЕС 6.1. Der Bereich 15 beendete 1976 die Entwicklung des 100 МByte- Plattenspeichers ЕС-5066 und des MB- Speichers ЕС-5017, dessen Fertigungslizenz das Kombinat «Robotron » kaufte. (Anmerkung: an anderer Stelle wird vom Autor Prschijalkowskij der exakte Lizenzkäufer benannt, der VEB Carl Zeiss Jena. ) 1978 г. wurden die Arbeiten am Betriebssystem des ESER mit dem Staatspreis der UdSSR geehrt. ZU den Preisträgern gehörten der wissenschaftliche Leiter Prof. M.P. SChura- Bura, und seitens der NIZEWT- Mitarbeiter L.D. Raikow, K. A. Larionow, G. V. Peledow und Ja. S. Schegedewitch .
Durch den Bereich 17 wurde 1976der Bordrechner А-17 (Chefkonstrukteur KTW V.G. Cherkesow ) für das Initial- System der Steuerung einer Rakete der Raketenabwehr («ПРО») . 1977 erstellte der Bereich das Funktionsmuster des Rechners A-30 (Chefkonstrukteur V. M. Karasik , danach V.I. Schtejnberg), den ersten Bordrechner mit ESER- Architektur.( ohne Gleitkomma und Dezimal- Arithmetik- Befehle) , welcher an Bord von Flugzeugen und am Boden in Leitsystemen von Verteidigungskomplexen arbeitete. Diese Kompatibilität mit dem ESER ermöglichte eine wesentliche Beschleunigung und Kostensenkung bei der Software- Entwicklung der A-30 dank der Nutzung von stationären ESER- EDVA. 1978 wurde die Entwicklung des Bordrechners «БЦВМ А-40» abgeschlossen , welcher einen vollen ESER-1 - Befehlssatz hatte und einen Befehlsemulator für den Rechner «Rhythmus 20; Ритм-20» . Auf Basis dieses Rechners wurde 1979 das Funktionsmuster des mobilen Rechnerkomplexes «Beta 3-M; Бета-3м» (Chefkonstrukteur V.I. Schtejnberg) für die Truppenführung auf der taktischen Ebene entwickelt.
Im 10. Fünfjahrplan wurden noch zwei Bauabschnitte des Labor- Hauptgebäudes in Betrieb genommen. Ende 1980 hatte die Beschäftigtenzahl des Institutes 6419 Personen ( darunter 265 in der Filiale Kischinjow ), die Produktions- Gesamtfläche betrug 80 742 m2. Im 11. Fünfjahrplan (1981–1985) erreichte das NIZEWT seine höchste Arbeitsproduktivität. Es war eine Filiale in Fernost in Vladivostok gegründet worden, die sich auf die Probleme spezialisierte , die mit der Bordrechner- Thematik des NIZEWT zusammenhingen. Auch die Filiale in Kischinjow entwickelte sich und führte eigenständige Entwicklungen durch (EDVA А-15К) . Es wurden weitere 3 Abschnitte des Labor- Hauptgebäudes in Betrieb genommen, die Gesamtfläche erreichte 85 600m2 , die Mitarbeiterzahl 7418 Personen, incl. , 534 Mitarbeiter in Kischinjow. Im Institut arbeiteten 7 Doktoren der Wissenschaften ( Dr. sc. ) und 147 Kandidaten der Wissenschaften (Dr.-Ing.). 1985 führte das Institut Arbeiten zu 42 Forschungsthemen und zu 97 Entwicklungsprojekten aus. Ab 1982 entstanden im Orgplan des Institutes 4 komplexe Arbeitsrichtungen entsprechend den Hauptrichtungen der Tätigkeit:
Die Schaffung der Komplexbereiche wurde durch das Wachstum der Thematik des Institutes , der Beschäftigtenzahl und dem Volumen der Arbeiten erforderlich . Sie wurden von qualifizierten technischen Leitern des NIZEWT geführt, entsprechend durch Ju. S. Lomow, L. D. Raikow, Ju. I. Sawotin und V. I. Schtejnberg. 1984 wurden genau plangleich die Staatlichen Prüfungen des Rechners ЕС-1066 (Chefkonstrukteur KTN Ju. S. Lomow ) , des größten Modells des ESER-Reihe 3 durchgeführt. Im gleichen Jahr erfolgte die Prüfung der Zweiprozessormaschine ЕС-1065 - des größten Modells des ESER- Reihe 2., deren Verspätung durch Mangel an Personal beim Arbeitsstart entstanden war. Ihr Chefkonstrukteur war KTW A.M. Litwinow , später V. U. Pljusin. Die ЕС-1065 funktionierte mit dem Betriebssystem MVS der Firma IBM, für die ЕС-1066 hatten die Programmierer des NIZEWT und des NIIEWM (Minsk) das neue originäre effektive Betriebssystem ОС-7 EC vorgeschlagen , welches die besten Eigenschaften des SVM nutzte und welches Kompatibilität zu früheren Systemen sicherte, darunter zum ОС 6.1. EC. Die Extern- Speicher des ESER wurden ergänzt durch die im Bereich 15 entwickelten MB- Speicher ЕС-5025 и ЕС-5027 (Chefkonstrukteur S. L. Gorbazewich ) . Der letztere Speicher hatte eine Aufzeichnungsdichte von 246 Impulsen/ mm und war der beste MB- Speicher in der ESER-Geschichte.
Auf dem Gebiet der Bordrechner ist 1982 das Erscheinen des Bordrechners «БЦВМ Ц-100» zu erwähnen , eines originellen problemorientierten Rechners mit variablem Befehlssatz «System ПОИСК». Der Rechner wurde unter Leitung des Chefkonstrukteurs KTW A.A. Solowjow in außerordentlich kurzer Zeit entwickelt und war für die Steuerung der Ausrüstung der Jagdflugzeuge MIG 29 und SU 27 vorgesehen. Die Filiale in Kischinjow führte in diesem Fünfjahrplanzeitraum die Flugerprobungen des Rechners A-15 K durch und verbesserte dabei die Technischen Daten und Konstruktion dieses sehr bekannten Bordrechners wesentlich. 1985 wurde der leistungsfähigste Bordrechner entwickelt, den das NIZEWT entwickelt hat- der Rechner А-50 (Chefkonstrukteur V. I. Schtejnberg). Er hatte die ESER-Reihe1 - Architektur, eine Geschwindigkeit von 2 Mio. Op /sec (R-R- Befehle) und bis 16 MByte Hauptspeicher . Er wurde in verschiedenen Systemen des Verteidigungsministeriums eingesetzt. Das Maschinenbau- Werk «Прогресс» in Astrachan und das Elektromechanische Werk in Brest produzierten mehr als 1000 Rechner A50 .
1981 wurde das NIZEWT für seinen Anteil an der Entwicklung von «Spezialtechnik- Erzeugnissen» ( gemeint waren die ESER- Maschinen in einem System, welches im NII AA vom Generalkonstrukteur AM V.S. Semenichin entwickelt wurde ) gemäß Verordnung des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR mit dem Rotbanner- Arbeitsorden ausgezeichnet. Im April 1983 erschien der Beschluss des ZK der KPdSU , des MR der UdSSR, abgestimmt mit der Militär- Industrie- Kommission des MR der UdSSR , dem Präsidium der AdW der UdSSR, GOSPLAN der UdSSR ,dem Komitee für Wissenschaft und Technik der UdSSR , dem MRI der UdSSR und dem MEI der UdSSR über die Auszeichnung von Betrieben , Organisationen; Wissenschaftlern Ingenieuren und Technikern, Arbeitern und Angestellten für «die Entwicklung und Organisation der Serienproduktion , sowie für die Einführung in die Volkswirtschaft und für die Verteidigung des Landes einer Serie von kleinen (ЕС-1020, ЕС-1022, ЕС-1035), mittleren (ЕС-1030, ЕС-1033, ЕС-1045) und hochproduktiven (ЕС-1050, ЕС-1052, ЕС-1060) EDVA». . Mit diesem Beschluss wurde dem Stellvertreter des Ministers für Radioindustrie Gorschkow, dem Generalkonstrukteur des ESER Prschijalkowskij und der Montiererin der Minsker Produktionsvereinigung Ordschonikidse E. D. Pisarjowa der Titel «Held der Sozialistischen Arbeit »verliehen.
Dem Chefkonstrukteur der EDVA ЕС-1050, ЕС-1052, ЕС-1060 V. S. Antonow wurde der Leninpreis verliehen , dem Chefingenieur des NIZEWT A. F. Kondraschow, dem Stellvertreter des Chefingenieurs B. I. Ermolajew , den Chefs der Bereiche Ju.S. Lomow und V. G. Makurotschkin, und der Abteilungsleiterin T. V. Makarowa wurde der Staatspreis der UdSSR verliehen. Mit Orden und Medaillen wurden q85 Mitarbeiter des NIZEWT ausgezeichnet . Das war die Anerkennung und hohe Würdigung des Anteils des NIZEWT an der Entwicklung der Rechentechnik im Lande. Leider begannen genau ab dieser Zeit in der Arbeit des NIZEWT, in erster Linie auf dem Gebiet der ESER- Rechner ernsthafte Schwierigkeiten. Infolge der fehlenden Bereitschaft der Betriebe des MEI , Gate- Array- LSI-SK zu produzieren, die für Rechner der 4. Generation nötig waren, wurde das Programm der ESER- Entwicklung gefährdet. Für die Schaffung dieser Rechner gab es also keine Basis und es begannen Zeit- und Tempoverlust . 1983 nutzten praktisch alle westlichen Hochleistungsrechner Gate- Array-LSi- Schaltkreise mit Integrationsgrad von 2-3 T Gatter /Chip.( Amdahl, Fujitsu , Hitachi, Siemens ) bis zu 10 T Gattern ( IBM ). Der Rückstand des ESER von westlichen Rechnern wuchs sowohl bzgl. der technischen Daten , als auch der Architektur unaufhaltsam an. Im Jahre 1983 hat die Direktion des NIZEWT, nachdem sie sich überzeugen musste, dass das Selenograder Werk «Mikron ; Микрон» die für die großen Modelle des ESER benötigten und einzig möglichen LSI-SK LSI- Gate- Arrays I-300 entweder nicht fertigen konnte oder nicht wollte, der Direktion des Werkes «Mikron» vorgeschlagen, an das NIZEWT die Basiskristalle zu liefern, während die Verdrahtung der oberen zwei Ebenen des GA- SK , die Gehäusemontage und Endkontrolle vom NIZEWT ausgeführt werden und NIZEWT auch die Gesamtverantwortung für die LSI- Chips trägt. Gleichzeitig gelang es den Minister für Radioindustrie Pleschakow davon zu überzeugen , dass ein Gebäude des MRI mit 21 000m2, welches auf dem Territorium des NIZEWT und mit Kräften des NIZEWT vor der Fertigstellung stand, sinnvollerweise auf die Fertigung von LSI- Spezial- Schaltkreisen für den Bedarf des MRI umzuprofilieren, darunter auch für die Fertigung von Gate- Arrays ( «Matrix- SK» ) . Nach Zustimmung des Ministers begann die Leitung des NIZEWT den neuen Komplex-Bereich Mikroelektronik auszubauen und rüstete mit Hilfe des Ministeriums den Komplex aus. Anfang 1985 konnte das NIZEWT, ungeachtet der schlechten Qualität der Basiskristalle der Serie I-300 und trotz der unvollkommenen nicht erprobten Technologie , erste funktionsfähige Matrix- SK I-300 bereitstellen. Leider wurde dieser Komplex- Bereich Anfang Juli 1985 durch einen Befehl des Ministers aus den NIZEWT ausgegliedert.. Das war eine Reaktion auf die Aprilberatung im Kreml, wo M. S. Gorbatschow , nachdem er seinen Kurs auf «Beschleunigung und Reformen ( перестройку) » verkündet hatte erklärte , dass die Rechentechnik im Lande «ein Kind von sieben Ammen sei». Danach rechnete P. S. Pleschakow mit der Bildung eines Ministeriums für Rechentechnik und die Ausgliederung des NIZEWT aus seinem MRI. Daher verfügte er , dass der Mikroelektronik- Komplex des NIZEWT eine selbständige juristisch bilanzierte Einheit wird , im Jahre 1986 wurde der Komplexbereich für Bordrechner ebenfalls ausgegliedert. 3. NiedergangIm 12. Fünfjahrplan (1986–1990 ) wurden die Ressourcen , die vom Ministerium zur Finanzierung der ESER- Arbeiten bereitgestellt wurden, ständig gekürzt. Die weitere Perspektive sah das Ministerium im System «Elbrus; Эльбрус», wobei geplant wurde , einige Modelle verschiedener analog zum ESER zu entwickeln. Obwohl es für keines der beiden Systeme eine mikroelektronische Basis gab, entspannen sich im Ministerium Diskussionen über Vorteile und Perspektiven der beiden Architekturen ! Pläne zur Beschleunigung der Bereitstellung von Gare- Arrays I- 300 wurden aber nicht diskutiert!! Die Herauslösung des Mikroelektronik-Komplexes aus dem Verbund des NIZEWT wirkte sich katastrophal auf die Termine der Entwicklung des Rechners der 4. Generation ЕС-1087 (Chefkonstrukteur Dr. sc. Ju. S. Lomow ). Die Maschine bestand die Prüfungen erst 1988 . Im gleichen Jahr lehnte die Direktion des Pensaer Werkes «WEM ; ВЭМ», es ab , wegen der zu erwartenden Schwierigkeiten der Lieferung der LSI- Gatearrays und wegen des Anstieges der Produktion von «Elbrus 2; Эльбрус-2» in Pensa , die EC 1087 anstelle der Rechner ЕС-1066 und ЕС-1068 zu bauen! Vor dem Hintergrund des deutlichen Niederganges an Entwicklungen im Ministerium , wie auch im ganzen Lande , wurde eine Struktur- Reorganisation entfacht. Mit Befehl des Ministers № 120 vom 24.02.1986 wurde auf der Basis des NIZEWT die wissenschaftliche Produktionsvereinigung (NPO) «PERSEJ; Персей» gebildet . Als Generaldirektor der NPO und als Direktor des NIZEWT wurde Prof. Dr. sc. V. V. Prschijalkowskij ernannt. Im Jahre 1988 wurden in die NPO «Персей» 8 Werke eingegliedert: 2 Werke in Kasan , die Werke in Astrachan und Frunse und 4 Werke in der Ukraine. Das Paradoxon war, dass nach Ausgliederung des NII «ARGON; АРГОН» in keinem der Werke, die nunmehr zur Vereinigung «PERSEJ» gehörten , ein einziges Blatt technische Dokumentation vorhanden war, welches von der Leitorganisation NIZEWT entwickelt worden war. Andererseits wurden die Werke , mit denen das NIZEWT langjährige Kooperationen zu den ESER- Geräten hatte - wie das Minsker Werk und das Werk in Pensa- anderen NPO zugeordnet worden waren. Das bedeutete, dass die Werke, die zur NPO «Персей» gehörten, praktisch keinerlei inhaltlichen Kontakt mit der Leitorganisation hatten und dieser nur rein administrativ zugeordnet waren , so, wie früher einer Hauptverwaltung des Ministeriums. Unter diesen Bedingungen legte Prof. V. V. Prschijalkowskij die Funktion des Generaldirektors der NPO «Персей» und des Direktors des NIZEWT nieder . Als Generaldirektor der NPO und des NIZEWT wurde V.N. Iwanow ernannt, der ehemalige Chef der 9. Hauptverwaltung des MRI. Prof. V. V. Prschijalkowskij wurde zum Generalkonstrukteur der NPO «Персей» ernannt. Diese gesamte Reorganisation , die einherging mit einer sinkenden Rolle des Ministeriums , hatte für das NIZEWT ausschließlich negative Folgen. 1990 legte V. V. Prschijalkowskij sein Amt als Generalkonstrukteur der NPO «Персей» nieder , sie wurde vom Ministerium liquidiert. Das führte zu weiteren Verschlechterungen der Koordination von Entwicklungs- und Forschungsarbeiten im NIZEWT und in der NPO. Im 12. Fünfjahrplan war der technische Fortschritt bei ESER- Technik wesentlich schlechter , als in den vergangenen Perioden. Das Schlimmste bestand darin, dass der rein technologische Rückstand bei der Mikroelektronik- Basis mit dem Fortschreiten der Zeit zur Rückständen in der Architektur führten und zum Verlust der Kompatibilität zu der immer weiter fortschreitenden IBM- Architektur. Außerdem führte das große Tempo der Entwicklung der technischen Daten der Personalcomputer , aufbauend auf ausländischer Mikroelektronik , zur drohenden totalen Verdrängung der veralteten SKR- Technik und der kleinen und mittleren ESER- EDVA in einer ganzen Reihe von Einsatzgebieten. 4. ZerfallDie Periode nach 1991 war für das NIZEWT eine Zeit des Niederganges und Zerfalles. Bereits ab 1988 begann eine deutliche Reduzierung der Budget- Finanzierung , was dazu führte, dass 1989 die Finanzierung der Arbeiten an den Rechnern ЕС-1107 und ЕС-117 , sowie alle Arbeiten zur Datenfernverarbeitung eingestellt werden mussten. Im August 1991 wurde als Direktor des NIZEWT KTW V.M. Tcheremisinow ernannt, der ab 1989 als Stellvertreter des Direktors für Wissenschaft und als Chefingenieur und zuvor als Abteilungsleiter einer Abteilung im Bereich Nr. 15 tätig war. Zum Chefingenieur wurde im gleichen Jahr D.L. Fainberg ernannt.
Im gleichen Jahr zerfiel praktisch die NPO "Персей" infolge des Zusammenbruchs der UdSSR und verbunden damit des Wegfalles der 4 ukrainischen und des Werkes in Frunse , obwohl deren Agonie noch bis Januar 1994 dauerte. Die Inflation des Jahres 1992 beraubte die gesamten Industrie des Lande ihrer Umlaufmittel . Die Nachfrage nach allen Arten von Rechnern ,außer Personalcomputern, hatte aufgehört. Unter diesen Bedingungen konnte die Leitung des NIZEWT die Arbeit des Kollektivs nicht mehr auf neue Informationsservices ausrichten und den hochqualifizierten Kader erhalten. 1995 war der Personalbestand des Institutes wesentlich geschrumpft. Ohne Mittel und ohne Perspektive , begann die Leitung von "Персей" ihre Grundmittel zu verkaufen. Auch im NIZEWT wurde mit dem Verkauf der Ausrüstungen begonnen. Die Verringerung des Personals ging ohne Plan und Strategie, im Ergebnis ließen sich die bestqualifiziertesten Mitarbeiter entlassen. Es wurden nicht nur die wissenschaftlich- technischen Bereiche zerstört, sondern auch die Versuchsfertigung , weil die Institutsleitung für sie keine weitere Verwendung sah, außer in der Vermietung der Flächen. Im Juli 1994 erfolgte die Privatisierung des NIZEWT über Aktienverkauf. 60% der Aktien bleiben in der Hand des Staates, 5% wurden der Direktion des Institutes verkauft , 10% den Mitarbeitern des Betriebes. Die übrigen 25% -priveligierte Aktien sind unter den Mitarbeitern aufgeteilt. Als Generaldirektor der Aktiengesellschaft NIZEWT ( AO NIZEWT) wurde V.M. Tcheremisinow gewählt. Die Finanzsituation der neuen AO NIZEWT .verschlechterte sich mit jedem Monat. Es wuchsen die Rückstände bei der Gehaltszahlung , der Rückstand betrug 1996 10 Monate. Unter diesen Bedingungen schwierigster Finanzlage und des Wegganges von Spezialisten konnte der Bereich 16 trotzdem die Entwicklungsarbeiten an der ЕС-1181 und ЕС-1195 abschließen. Die ЕС-1181 (Chefkonstrukteur Chramzow, I.S. ) - das letzte ESER- Modell ЕС ЭВМ für universellen Einsatz, wurde gemeinsam mit der Minsker Produktionsvereinigung für Rechentechnik (МПО ВТ ) bearbeitet. Dank der Matrix- LSI- SK I -300 , die letztendlich doch durch das Selenograder Werk "Mikron" geliefert wurden, hatte sie ausgezeichnete technische Daten. . Allerdings hatte sie wegen der allgemeinen Wirtschaftskrise keinen kommerziellen Erfolg. Kurze Zeit darauf wurde der Bereich aufgelöst . Die Entwicklung von Rechnern, die IBM- kompatibel waren , wurde damit beendet, ohne vollständig das Stadium IBM/370 XA erreicht zu haben. Die 27 Jahre dauernde Tätigkeit des NIZEWT zur Entwicklung von ESER- Rechnern war beendet. In dieser Gesamtperiode wurden im NIZEWT auf dem Gebiet der (universellen) Rechentechnik entwickelt:
Unter den zahlreichen Firmen , die sich auf der Basis des zerfallenden NIZEWT bildeten, waren/sind solche, die ihre Tätigkeit aus der Zeit des NIZEWT vom Inhalt her weiterführen. Die ЗАО (Geschlossene Aktiengesellschaft ) "ВТ и СА" (Generaldirektor I.V. Jantchewskij ) produziert ab 1994den PC ЕС-1855, seine Weiterentwicklungen , sowie Systeme und Netze auf dieser Basis, die ТОО ( Gemeinschaft mit beschr. Haftung ) "Рестарт" (erster Generaldirektor Ja. P. Lokschin ) führte Lieferungen von Ausrüstungen der Firma IBM , darunter secondhand, durch , sowie Programmprodukte für IBM/390- Systeme ЗАО " ЕС Лизинг" (Generaldirektor Schmidt, A. V. ) liefert neueste Ausrüstungen von IBM/390 Systemen und das Betriebssystem ОС/390. Die ЗАО "Сектор" (Generaldirektor Saltanow, N.Ju. ) entwickelte Emulatoren für externe ESER- Geräte und Prozessoren, die auf modernen Personalcomputern lauffähig sind. Das wissenschaftlich- technische Zentrum "Юнисерв" (Generaldirektor Nesterow, A.M. ) führt den Vertrieb und die Service- Betreuung von PC ausländischer Firmen durch. Im Mai 1997 wurde KTW Valerij Viktorowitch Mitrofanow zum Generaldirektor der AG NIZEWT gewählt. V. V. Mitrofanow wurde 1943 im Gebiet Tscheljabinsk geboren. 1968 beendete er die mechanisch-mathematische Fakultät der Staatl. Moskauer Lomonosow- Universität in der Fachrichtung "Mathematik" . Im gleichen Jahr wurde er mit einer Gruppe anderer Absolventen der MGU in die gerade gegründete Programmierabteilung des NIZEWT vermittelt. Er durchlief den Weg vom Ingenieur bis zum Abteilungsleiter und nahm bereits an der Entwicklung der ersten Versionen des ESER-Betriebssystems teil. Später leitete er die Schaffung, Weiterentwicklung und Nutzung des automatisierten Systems der Dokumentationserstellung der Betriebssysteme, die von NIZEWT herausgegeben wurden. In den 80 er Jahren leitete er die Entwicklung der einheimischen Version des Operationssystems UNIX für PC und ESER- Rechner. Er ist Kandidat der technischen Wissenschaften (KTW) , Preisträger eines Preises des MR der UdSSR (1980) und Träger von Medaillen.
Durch die neue Leitung wurde der Niedergang des NIZEWT relativ schnell gestoppt. Innerhalb eines Jahres verbesserte sich die finanzielle Lage deutlich. Der Zerfall der Versuchsfertigung wurde gestoppt und deren Wiederherstellung eingeleitet. Die Gehaltsrückstände der Mitarbeiter wurden bezahlt . Deutlich wurden die Verbindlichkeiten bei Bankkrediten, bei Strom- und Wasserrechnungen reduziert . Es ergab sich eine Möglichkeit einer schrittweisen Erweiterung der wissenschaftlich- technischen Leistungen des einstmals mächtigsten Institutes für Rechentechnik in der UdSSR. Allerdings ist das heute eine sehr komplizierte Aufgabe und erfordert die Eröffnung völlig neuer Tätigkeitsgebiete auf dem modernen Markt der Informationstechnologie bei eingeschränkten Finanzen und personellen Ressourcen. 1999 begannen Arbeiten an Hochleistungs-Rechnersystemen - der Schaffung von Rechnerclustern und Servern auf der Basis von handelsüblichen Baugruppen. Im Jahre 2000 wurde zur Durchführung dieser Arbeiten im Themenbereich von A. I. Sluzkij eine Abteilung gegründet , welches technische Mittel und Software entwickelt, die Adaption von vorhandenen Anwendungssystemen bearbeitet und weitere Aufgaben löst. Diese Abteilung leitet der Veteran des NIZEWT K.A. Larionow . IN der Abteilung werden perspektivische Richtungen der Entwicklung der Architektur von Prozessoren , Netzen und Systemen , von Softwaresystemen und effektiver Anwenderprogrammierung bearbeitet. Mit Erfolg werden Cluster- Systeme an Hochschulen , NII und Industriebetriebe geliefert. Bis Anfang 2003 wurden mehr als 2 Dutzend Cluster- Systeme verkauft. Das leistungsfähigste Cluster - EC 1720- hat eine maximale Leistung von 350 Milliarden Op/s. bei einer Ausrüstung in einem Schrank. Diese Abteilung liefert auch ESER- Personalcomputer ЕС 1855 für den Bedarf des Verteidigungsministeriums. Ein anderer Themenbereich ( Chef A.V. Belokonnij ) führt Arbeiten zur Erhaltung der Anwendungs- Software der größten ESER- Anwender durch. Mittels der im Bereich entwickelten Software- Tools wird die Umstellung von großen Anwendungssystemen von ESER- Plattformen auf IBM/390- Plattformen realisiert. Für viele Anwender veralteter ESER- Technik liefern die Mitarbeiter der Abteilung Emulatoren für leistungsfähige Personalcomputer. Anfang 2003 konnten mehr als 100 ESER- Großanwender - staatliche Organisationen , Großbetriebe , die Eisenbahngesellschaften ihre Anwender- Programmsysteme durch Leistungen der Mitarbeiter der AG NIZEWT erhalten . Die Zahl solcher ESER- Kunden wächst ständig. Damit wachsen t seit 1998 Personalbestand und finanziellen Ressourcen des Institutes unaufhörlich, es erhöht sich die Zahl der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten und die genutzte Fläche durch Reduzierung der vermieteten Flächen (in den NIZEWT - Gebäuden) . Bis Ende 2003 betrug der Personalbestand des NIZEWT 557 Personen. Im Betrieb arbeiten 4 Doktoren der Wissenschaft ( Dr. sc.) und 19 KTW. Die eigengenutzte Produktionsfläche beträgt ca. 30 000 m2. |
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