Der
Abschluss des Mehrseitigen Regierungsabkommens zur Entwicklung,
der Produktion und des Einsatzes eines einheitlichen Systems
der elektronischen Rechentechnik (ESER)
im Dezember 1969 bedeutete für die Gründungs-Länder VR Bulgarien,
Ungarische VR, DDR, VR Polen und UdSSR (später SR Rumänien
und R Kuba) die Schaffung eines virtuellen Rechentechnik-
Konzerns. Diese Sternstunde ermöglichte nicht nur die Konzentration
enormer Manpower- Ressourcen im Ingenieur-, Software- und
Technologiebereich, der Produktion und Anwendung auf abgestimmte
Ziele .Sie vereinte ab 1975 etwa 300.000 Menschen. In allen
Teilnehmer-Ländern wirkte die Marktperspektive UdSSR als
mächtiger Investitionsmotor in Technologien und Produktionsprofile.
Das
Regierungsabkommen begründete eine
eigenständige internationale Organisation,
die sich in ihrem Status und in den Verbindlichkeitsregelungen
ihrer Beschlüsse grundsätzlich und äußerst positiv von den
weitgehend unverbindlichen Praktiken der RGW- Arbeit unterschied.Gleichzeitig definierte das ESER- Abkommen
in der UdSSR innerhalb ihrer "Multi-
Architektur- Landschaft der 70-er " )
Prioritäten von höchster nationaler Tragweite
und gab dem UdSSR- "Ministerium für Radioelektronik"
grünes Licht und enorme Macht für eine weittragende Systempolitik.
(siehe auch
Gesamt- Geschichte und Hauptrichtungen Rechentechnik
der UdSSR
).
Mit
der
ESER- EDVA EC 1040
-einer
Spitzenleistung der DDR- Fachleute-
begann die erfolgreiche Arbeit der DDR im Rahmen des ESER,
seiner Spezialistenräte, des Rates der Chefkonstrukteure,
der Mehrseitigen Regierungskommission ... Von den
Grundstrukturen der internationalen Kooperation
soll dieser Teil berichten.
Das Modell ROBOTRON EC 1040/ Zentraleinheit EC 2640 wurde
im März 1973 auf der Leipziger Messe und 4/73 auf der ESER
– Ausstellung in Moskau der Öffentlichkeit vorgestellt.
Spezialisten des damaligen "wissenschaftlichen Industriebetriebes
VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx- Stadt "
(ELREMA), danach "VEB Robotron Zentrum für Forschung
und Technik, Fachgebiet Geräte Karl Marx- Stadt" (Chemnitz)
hatten sie entwickelt, Dresdner Facharbeiter im neuen Hauptwerk
von Robotron gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern produziert.
EC 1040- EDVA waren zu ihrer Zeit die zuverlässigsten und
lange Zeit auch leistungsfähigsten ESER- Mainframes aus
der Serienproduktion! Auf ihre "Zuteilung" gab
es in der Plankommission der UdSSR eine Warteliste.
Aufbauend auf einer hohen Qualität und Zuverlässigkeit sowie
exakter Liefertreue und der Verfügbarkeit ihrer Komponenten
aus DDR- Aufkommen ermöglichte diese Technik mit ihren 4
Nachfolgern hohe
Exportrentabilität und sollte über 15 Jahre
ein gewichtiger Baustein für die Volkswirtschaft der DDR
sein und das Wirken vieler tausender hochqualifizierter
und motivierter Menschen bestimmen.
ESER hat aber über diese relativ bescheidene nationale Dimension
eine weit größere
internationale Bedeutung. Darüber will dieser
Abschnitt mehr Details anbieten
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